Maria Solheim

“Frail“

„Frail“, also „zerbrechlich“ heißt das dritte Album der norwegischen Singer/Songwriterin Maria Solheim. Die Namenswahl kommt nicht von ungefähr. Nach ihren ersten beiden Alben „Barefoot“ und „Behind Closed Doors“ liegt mit „Frail“ ein „erwachsenes“ Album der 22 jährigen Norwegerin vor. Auf dem Album finden sich vorwiegend düster-melancholische Songs, die sich mit Schnee, Kälte, Winter, Schmerz und Tod beschäftigen. Die Arrangements sind in Anbetracht der Tatsache, dass es genug Alben auf dem Markt gibt, die mit unnötigen Gitarrensoli etc. überfrachtet sind, angenehm sparsam. Es werden größtenteils akustische Instrumente eingesetzt, so kommen auch häufig Kontrabass und Pedal Steel Gitarre zum Einsatz. Maria Solheim hat eine sehr helle, mädchenhafte Stimme, die wirklich teilweise etwas zerbrechlich wirkt. Auch hört man deutlich, dass Englisch nicht Muttersprache der Sängerin ist (was allerdings durchaus charmant ist). Die Texte muten manchmal etwas seltsam an und man fragt sich, ob da direkt aus dem Norwegischen ins Englische übersetzt wurde… (z.B. „my tongue has bathed in spit from a thief…“ in „Too Many Days“). Die düstere Grundstimmung des Albums wird überraschend durch zwei fröhliche „happy clappy songs“, nämlich „The Snow Has Killed“ und „Mr. Iceman“ aufgelockert und man hat Zeit, etwas durchzuatmen. Insgesamt ein Album, was musikalisch nicht revolutionär ist, aber durchaus empfehlenswert, wenn man in der Stimmung für ein bisschen Melancholie aus Norwegen ist. Der Winter steht ja quasi schon vor der Tür…

CD, 2004, 10 Tracks, Label: Strange Ways/ Indigo

Andrea Schelphorst

23.09.2004