Nicole Badila

Der „Duft von Brasilien“ – so lautet die Übersetzung des neuen Album-Titels von Nicole Badila. Die vielseitige Musikerin veröffentlicht hier ein Album, welches eine Auftragskomposition zu Hintergrundeinspielungen für Radio und Fernsehen ist. Nicole Badila entdeckte mit 14 ihre Liebe zum Bass, studierte dann zunächst Jazz- und Popularmusik in Frankfurt, anschließend mit Stipendium am Berklee College of Music in Boston. Immer mal wieder, irgendwo dazwischen war sie in New York und Brasilien und ließ sich von den Eindrücken inspirieren. Neben dem Wirken als eine der bekanntesten Bassistinnen Deutschlands ist sie seit 2015 Autorin bei der Fachzeitung „Bass Professor“ und als international gefragte Dozentin in Workshops unterwegs. Eines ihrer herausragenden Projekte als Musikerin ist das Duo „Voice & Bass“ mit Judith Erb, das vom minimalistischen Ansatz lebt, einzig Stimme und Bass einzusetzen.
Die Themen auf ihrer neusten Platte sind Brasilien, Rhythmen, Bläsersätze, Sonne, Meer und ein bisschen Funk – so könnte die Kurzumschreibung des Albums lauten, zu dem sie nicht nur alle Titel komponiert hat, sondern neben dem Bass auch weitere Instrumente wie Gitarre, Cavaquinho, Keyboards spielt und in sieben Stücken ihre Stimme beisteuert. Dazu hat sie sieben MusikerInnen ins Studio eingeladen, den SWR-Bigband Leadtrompeter Felice Civitareale, Eva Scow mit ihrer Mandoline, die brasilianischen VocalistInnen Cleonice da Cunha und Gil Alves, Kuno Schmid am Piano, den Drummer Ralf Göldner und Peter Wröbel an den Steel Drums. Das Album ist in zwei Teile gegliedert, ein Teil der Stücke ist mit Texten versehen, es gibt aber auch Instrumental-Versionen, da die menschliche Stimme bei Hintergrundmusik zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen würde. Badila schafft es, dass beide Versionen dabei ihren eigenen Charakter behalten. Das Album ist weit mehr als einfach nur „Fahrstuhlmusik“, es ist kein einfaches Ambient Möbelstück, das zum Raum dazugehört wie das Sofa in der Ecke und deshalb kaum wahrgenommen wird. Vielmehr ist es Musik für den Ausklang eines schönen Sommerabends, das lateinamerikanisches Flair verbreitet.