Sonja Kandels
“Fortunes Arrive“
Dank ihrer afrikanischen Inspirationen und vor allem ihrer Authentizität darin ist Sonja Kandels viel mehr als eine weitere junge deutsche Jazzsängerin. Sie verbrachte ihr erstes Lebensjahrzehnt vor allem in Niher und Kamerun. Mit leichter Hand schlägt sie einen Bogen von Jazzstandards zu westafrikanischen Melodien. Nach ihrem Erstling „God of Laughter“, auf dem sie neben eigenen Kompositionen neu arrangierte traditionelle Lieder sowie Gedichte von Wole Soyinka interpretierte, erschien soeben ihr zweites, ein extrem vielschichtiges und doch wie aus einem Guss wirkendes Album. Von groovenden Perkussionsinstrumenten wie Bougarabou und Talking Drum und dem Balafon getragen, treffen afrikanische Melodien und Rhythmen auf zeitgenössischen Jazz mit Klavier, Bass, Gitarre und Schlagzeug. Oft dreht es sich in den seelenvollen Stücken, die Sonja Kandels in Sprachen wie Englisch, Wolof, Französisch und manchmal in Fantasieworten singt und seufzt, um ein Gefühl von Fremdheit und um Sehnsucht nach Afrika, nach Heimat. Beim Hören fühlt man sich geradezu in eine Traumwelt ohne Staats- und andere Grenzen versetzt.
CD, 2004, 11 Tracks, Label: Minor Music
Irene Hummel22.12.2004