Terri Binion
“Fool“
Gleich bei den ersten Klängen merkt man, dass es sich bei Terri Binions neuem Werk „Fool“ um ein lupenreines Countryalbum handelt keines der schnulzigen Sorte allerdings, sondern eher ein rootsorientiertes: Banjo, Fiddle und Mandoline geben sich ein Stelldichein, und dass beim ersten Song Lucinda Williams mit von der Partie ist, setzt dem ganzen nur ein zusätzliches Krönchen auf.Die mittelschnell beschwingt wirkenden Klänge konterkarieren die Songthemen Terri Binion schreibt über die Not misshandelter Frauen („All She Ever Dreamt Of“), von versäumten Chancen („Fool“) und verblassten Träumen („Dreams Worn Thin“). So puristisch, wie sie auf den ersten Eindruck wirkt, ist die Musik nicht: Gelegentlich wird das Arrangement mit dezenten Loops angereichert und bei den Gastmusikern handelt es sich auch nicht durchgehend um Leute aus der Nashville-Riege (wer hat schon Death-Metal Gitarrist Bobby Koelble jemals so weit außerhalb seiner Jagdgründe erlebt?)…Vielleicht macht grade diese von außen kommende Frischbluttransfusion diese Musik so hörbar, und zwar nicht nur für Country- und Bluegrass-Afficcionados. Selten gab es ein so schönes Abschlussstück wie „It’s Good To Open Your Heart“ und genau das könnte das Motto der Platte sein.
CD, 2004, 10 tracks, Label: Continental / Me & My Re (in-akustik)
Frank Bongers26.07.2004