V. A.

“Flamenco Woman“

Einen umfassenden Überblick über die Flamenco-Szene, die aktuelle erneuerte genauso wie die orthodoxe klassische, gibt der Sampler „Flamenco Woman“. Siebzehn Sängerinnen mit ganz verschiedenen Hintergründen und Herkunft, aus mehreren Epochen des Flamenco sind auf diesem Album versammelt und werden mit Kurzbiographien im Beiheft vorgestellt. Die ältesten Künstlerinnen sind die 1923 geborenen Lola Flores, eine der populärsten überhaupt, und Fernanda de Utrera, bekannt vor allem als Sängerin von Soleäs, sowie die 70jährige Paquera de Jerez, die Königin der Bulerias, und Dolores Vargas, die Vorreiterin des Flamenco-Pop, in den 60ern die unumstrittene Queen des Genres. Über einige der bekanntesten Flamenco-Frauen mittleren Alters schlägt das Album einen Bogen zu den Jungen, darunter die wunderbare Mayte Martin, oft als beste Stimme ihrer Generation gepriesen, und den ganz Jungen der „Jovenes Flamencos“, wie die erst 1979 geborene Marina Heredia, die sich vor allem einen Namen als Tango-Interpretin machte, sowie Aurora mit einem starken Hang zum Pop, die von Anfang an von der Gruppe Ketama unterstützt wurde, und die mehr puristische Elena Andüjar. „Flamenco Woman“ ist eine Hommage an die Frau und ihre Rolle im Flamenco, ein Album für Einsteigerinnen genauso wie für eingeschworene Flamenco-Liebhaberinnen.

CD, 2004, 16 Tracks, Label: Boa Music / Galileo MC

Irene Hummel

28.04.2005