Lakvar

Dem preisgekrönten Debütalbum „Sabotage And Tradition“ ließ die Band um die ungarisch-bulgarische Musikerin Hajnalka Péter nun „Fiction And Folklore“ folgen. Dabei haben sie keine Scheu vor der Mischung von Stilmitteln, Genres und Identitäten zwischen Balkan, Kaukasus und Mitteleuropa. Gleich mit dem ersten Track „Malina“ setzt das Album ein Ausrufezeichen: „Malina, Malina“, die Rufe einer Himbeerverkäuferin in Tblisi, mischen sich mit denen eines Schrotthändlers, Meeresrauschen, Klang und Krach. Sie ziehen die Hörerin in eine ganz eigene Atmosphäre, aus der sich die Musik herausschält und in den Vordergrund tritt: die Reise hat begonnen. Neben mitreißenden Rhythmen gibt es auch melancholische und ganz reduzierte Stücke wie „Ilonas Lullaby“, bei dem die Stimme zu Anfang nur von gezupften Harmonien der Geige begleitet wird, und die ihre eigene Faszination entwickeln – bevor wieder tanzbarere Balkanrhythmen die Bühne stürmen. Die Stimme der Bandleaderin spielt dabei mit Klangfarben zwischen Stilmitteln verschiedener europäischer Traditionen und Theatralik und spinnt den roten Faden zwischen Fiktion und Folklore, Heimat und Neuerfindung. Dabei bedienen sie sich nicht nur bei traditionellen Folk-Elementen, sondern lassen auch Stilmittel von Jazz, Pop, progressivem Rock, experimenteller elektronischer Musik und experimentellen Elementen mit einfließen. Soll diese Musik mitreißen oder hypnotisieren? Mit Sicherheit beides!