
Regina Spektor
“Far“
Auch wenn es ihr Nachname suggeriert, vor allem, wenn man ihn hört und nicht liest: Regina Spektor hat nichts mit dem legendären Produzenten Phil Spector zu tun. Die 29-jährige stammt aus Moskau, ihre Eltern wanderten mit ihr nach New York aus, als sie noch ein kleines Kind war. Regina wuchs in der Bronx auf, genoss eine klassische Musikausbildung an Klavier und Gitarre und nahm 2001 ihr erstes Album „11:11“ auf. Schnell genoss sie den Respekt vieler New Yorker Musiker und obwohl sie am ehesten der Folk- und Singer-/Songwriterszene zuzuordnen ist, trat sie im Vorprogramm von Rockbands wie den Strokes und Kings of Leon auf, was ihr eine breite Fanschar sicherte. Einige Jahre später kann sie sich noch immer der Unterstützung namhafter Kollegen gewiss sein: die Songs ihres neuen Albums „Far“ wurden unter anderem von Jeff Lynne (E.L.O.), Jacknife Lee und David Kahne produziert, auf Ben Folds‘ letztem Album ist ein Duett mit ihr zu hören. Aber Regina Spektor wäre auch ohne prominente Hilfe eine grandiose Künstlerin: ihre pianobasierten Balladen changieren zwischen Melancholie und Übermut, verbinden Klassik und Pop, wie es sonst nur Tori Amos gelingt. Spektors Stimme ist mit „schillernd“ nur unzureichend beschrieben, ihre Texte sprühen vor Phantasie, erzählen urbane Geschichten, die ihre Kosmopolität genauso ausdrücken wie eine gewisse Heimatlosigkeit. Unbedingt anhören: „Eet“, „Dance Anthem of the 80’s“ und „Human of the Year“.
CD, 2009, 13 Tracks, Label: Sire
Christina Mohr04.08.2009