Monika Roscher Bigband
“Failure In Wonderland“
Eine Bigband, die keine sein will und eine Musik, die sich um keine Genregrenzen schert und das Abgedrehte des Jazz mit dem einfacher strukturierten, aber unmittelbaren Ausdruck des Indie, Rock und Pop kreuzt – so könnte man das Projekt der 28jährigen Sängerin, Gitarristin und Komponistin Monika Roscher beschreiben. So scharte sie vor einem Jahr mal eben 18 MusikerInnen um sich und gründete ihre Band, die eigentlich „Die Kapelle der Verklärung“ heißen sollte, um einen wilden, rumpeligen und kaputten Beiklang zu erzeugen. Denn Perfektion ist ihre Sache nicht (sonst hieße die Platte wohl eher „Alice…“ und nicht „Failure In Wonderland“), es ist die Idee der Freiheit, die sie in ihrer Musik umsetzen möchte. Nur ein Genre würde der ungeheuren Kreativität und Ausdrucksstärke der Songwriterin auch nicht gerecht werden – warum auch beschränken? Die Platte lebt von den Kontrasten zwischen gesangsdominierten Parts, in denen sie singt und elektronisch verfremdet spricht und nur von ihrer Gitarre und einfachen Beats begleitet wird, und dem wirklich fetten Bigbandsound, den sie überlegt einsetzt und der den Songs die Krone aufsetzt. Eine Mischung aus Rockoper, James Bond-Soundtrack und E.L.O. mit einem gehörigen Indietouch, abgefahren, aber auch und vielleicht gerade gut hörbar für Nicht-Jazzfans.
MELODIVA CD Tipp Dezember 2012
CD, 2012, 9 Tracks, Label: enja_Soulfood
Mane Stelzer07.01.2013