Emer Kenny
“fades into a day“
Mit diesem zweiten Album macht eine Harfinistin aus Dublin von sich Reden. Eine absolut aufwendige Produktion mit eingeladenem String-Sextett etc., so verrät das CD-Begleitinfo – eine absolut ausgetüftelte Produktion, die über ein Jahr brauchte, um zur vollsten Klangreife „zu gären“. Daß Emer Kenny einmal klassische Musik studiert hat, ist kaum noch vernehmbar. „Electronic kills emotional swingings“ – ihre Stimme klingt wie aus dem Space-lab. Wer das mag, kommt voll auf die Kosten. Sounds über Sounds, Delay-Wabber und Drum-Loops everywhere. Diese Scheibe featured alle Computer-Software-Programme. Für meinen Geschmack völlig überfrachtet und vor allem ihre Stimme, die mich, ohne daß ich von ihr las und wußte, gleich zu Anfang irritierte. Monoton, fast ausdruckslos, gehaucht und schwächlich und dann gewollt „untoniert?“ (Jetzt lese ich, daß der Madonna-Produzent Gardner Cole seine „Finger an den Fadern“ hatte). Wiedererkennen würde ich Emer Kenny immer, das stimmt, oder evtl. verwechsele ich sie mit Madonna? Vor allem bei ihrem Titelsong, ein absolut geiler Song, ist das schnell passiert… Endlich kommt mal ein Song, wo sich ihre klassische und auch irische Tradition ein wenig hinter Synthievorhängen erahnen läßt (Nr. 11). Oh, da entdecke ich Harfenklänge, sind die wirklich von ihr eingespielt?? Dabei sollte sie bleiben, klingt gut!
CD, 2001, 12 Tracks, Label: Triloka Music, inakustik
Anne Breick09.09.2001