Mainz 04

“Faces“

„Faces“ ist ein Debüt und doch keins: denn die vier Saxofonist*innen von Mainz 04 spielen schon seit fast 20 Jahren zusammen, seit sie sich im Studium in Mainz kennengelernt haben. Jetzt veröffentlichen sie ihr erstes gemeinsames Album, auf dem sie zeigen, was mit einem Saxofonquartett alles möglich ist. Das Quartett vereint zwei Frauen an den tiefen Tönen – Kerstin Haberecht (Altsaxofon) und Steph Winzen (Baritonsaxofon) – und Johannes Lind und Alexander Jung an Sopran- bzw. Tenorsaxofon. Die meisten Kompositionen stammen von Lind, aber alle haben ein Stück zur Platte beigesteuert, was eine Vielzahl von Inspirationsquellen vermuten lässt. Tatsächlich nennt der Promotext eine breite Range von Brahms über Bartók bis hin zu Heavy Metal sowie neu interpretiertes Lieblingsmaterial von Pat Metheny bis „Loony Tunes“. Da sind klassisch angehauchte Werke wie das dreiteilige „La Référence“, rockigere Tracks wie „Reeds Of Steel And Glory“ oder zeitgenössische Jazzstücke wie „Clouds“ aus der Feder von Winzen, das an Stimmungen reich ist wie der Himmel mit seinen interessanten Wolkenformationen. „Lullaby for M“ von Haberecht ist alles andere als ein Schlaflied. Es ist dem Jazzsaxofonisten Miguel Zenon gewidmet und von den polyrhythmischen Drumgrooves seiner Musik inspiriert.

CD, 2023, 12 Tracks, Label: Double Moon Records

Mane Stelzer

26.09.2023