Eurasians Unity

“Eurasians Unity“

Was als Auftragsarbeit begann, wurde zum preisgekrönten Bandprojekt. Angefangen hat alles 2014, als sich 8 Musiker*innen aus Afghanistan, Iran, Bulgarien, Aserbeidschan, Polen, Mazedonien und Deutschland zu einer fünftägigen Arbeitsphase trafen. Eingeladen hatte sie die Saxophonistin und Komponistin Caroline Thon, die fasziniert war von den „vielfältigen kulturellen Schätzen“ außerhalb unserer europäischen Musiktradition, die Melodie, Rhythmus, Harmonie und Ausdruck so anders in ihrer Musik ordnen. Jede*r Musiker*in sollte 1-2 Stücke aus dem Heimatland oder davon geprägte Eigenkompositionen mitbringen, um sie im Ensemble weiterzuentwickeln und eben diese Ordnungen neu zu mischen. Das Ergebnis wurde gleich danach beim Women in Jazz Festival uraufgeführt und 2015 mit dem Worldmusik-Hauptpreis RUTH geehrt. Die Besetzung hat inzwischen gewechselt, von damals sind Veronika Todorova (acc), Bodek Janke (dr) und die Oudmusikerin Negar Bouban geblieben, hinzu kamen Tamara Lukasheva (voc) und Feruza Ochilova an der Langhalslaute sowie Salman Gambarov (p) und Alex Morsey an Tuba, Bass und Gesang. Was bei dieser Multikulti-Begegnung herauskam ist spannend, denn die Musiker*innen machen sich in den Stücken auf die Reise in ungewohnte Gefilde, wo ihre Instrumente in neuen musikalischen Kontexten erklingen. Moderner Jazz trifft auf altes Volkslied, ein rasantes Jazzstück entpuppt sich als Wiegenlied. „When you have your music arranged by somebody else or even played by somebody else, it’s like seeing yourself in a new mirror” (Feruza Ochilova).

CD, 2018, 9 Tracks, Label: Enja

Mane Stelzer

21.08.2018