AK4711
“Erste Hilfe“
Auf „Erste Hilfe“ feuern Anja (Frontfrau), Caro (Schlagzeug), Cindy (Bass) und Kerstin (Gitarre) in Maschinengewehrmanier handgemachte rockige Stücke mit ordentlichem Beat ab. Die Texte sind frech, direkt und auf Deutsch. Die Songs schöpfen aus so einigen Quellen: Punk (sonst hätte wohl der Düsseldorfer Club aus den 80ern nix im Bandnamen verloren), Indie, Rock („Rock“), Elektro („Liebe ist nicht weil sondern trotzdem“) und sogar Country („Ich will küssen“). Das Album ist leichtfüßig und macht Spaß. Und live zeigen die gestandenen Musikerinnen von AK4711, wo der Barthel den Most holt. Mit ihrer kessen Art haben die Mädels deshalb auch ganz locker Herbert Grönemeyer, mit dessen Label sie abgeschlossen haben, davon überzeugt, ihnen künstlerisch freie Hand zu lassen. Andy Gill (u.a. Gang of Four, Red Hot Chili Peppers) hat ohne Murren produziert und Benjamin v. Stuckrad-Barre frisst den Damen aus der Hand. So richtig losgelegt haben AK4711 auf „Erste Hilfe“ aber wohl noch nicht. Dafür höre ich nicht genug Frisches und Gewagtes, aber zu viel Bekanntes („Kein Schöner Land“, „Geld“). Was solls, so einiges geht direkt ins Ohr und in den Fuß („Rock“). Die Gitarre von Kerstin verspricht für die Zukunft so einiges. Und wir sind ja auch alle noch recht jung.
CD, 2006, 13 Tracks, www.ak4711.de, Label: Grönland Records
Nadine Hartung09.03.2006