Anne Vanschothorst

„For me the harp is the only instrument to express the unsaid, and it has evidently amazing stories to tell“, sagt die niederländische Harfinistin und Komponistin Anne Vanschothorst über ihr 44-saitiges Instrument. Der Titel ließe sich mit „Ich bin Eiche“ übersetzen; Vanschothorst hat sich bei ihrem neusten Album von den großen, alten Bäumen inspirieren lassen, die einst in ihrer Straße lebten und schließlich gefällt wurden. Und man kann sie vor sich sehen, wenn man ihrer Musik lauscht, diese majestätischen Bäume, die schon so viel gesehen haben und viele Geschichten erzählen könnten. Ruhig, fast meditativ, intensiv, zuweilen bedrohlich kommen ihre Kompositionen für Soloharfe daher, zu denen sie sich GastmusikerInnen wie die Trompeterin Saskia Laroo eingeladen hat. Laroo, von der Presse auch „Lady Miles“ genannt, ist gleich im ersten Stück zu hören und erinnert mit ihrem jazzigen Intro an die Filmmusik des Klassikers „Fahrstuhl zum Schafott“. Instrumente wie die Gambe, Percussion, Bass und elektrische Sounds bereichern die Musik und machen aus Vanschothorst’s Kompositionen einen spannenden Soundtrack. Kein Wunder, es ist das erklärte Arbeitsfeld der Musikerin, die zum einen gern mit anderen (MultiMedia-)KünstlerInnen, auch PoetInnen arbeitet und zum anderen bereits Filmmusik komponiert hat. Dazu passt, dass die GastmusikerInnen ihren Beitrag als Overdub hinzugefügt haben, ohne Vorgabe der Harfinistin. Ach ja, auch dieses Album wurde durch Crowdfunding möglich gemacht…

MELODIVA CD Tipp April 2014