Holler My Dear

Holler My Dear heißt das Bandprojekt der Musikerin Laura Winkler (voc/keys/gl), die sich bereits mit ihrem Wabi-Sabi Orchestra einen Namen gemacht und nicht nur Jazzgesang und Instrumentalpädagogik, sondern auch Komposition studiert hat. 2011 zog die Grazerin nach Berlin und begegnete dort ihren zukünftigen MitmusikerInnen Elena Shams (d), Stephen Moult (t), Fabian Koppri (mand/git), Valentin Butt (acc) und Lucas Dietrich (kb). Obwohl die musikalischen Hintergründe des bunt zusammen gewürfelten „Haufens“ sehr unterschiedlich waren, stimmte die Chemie sofort und die Band gab 2012 ihr erstes Konzert und veröffentlichte 2013 ihr Debüt. Nun also der Zweitling, der allein schon optisch eine humorvolle Angelegenheit ist – das Booklet zieren lustige Instrumente wie Karottete, Akkordieschen, Auberginoline u.ä. Der Titel des Albums fange den Geist der Band ein, die gern zusammen esse und feiere, und das Stück selbst sei eine Liebeserklärung an ihre Wahlheimat Berlin, sagen die 6 MusikerInnen über ihre Produktion. Nach einer majestätisch-spannenden Ouvertüre zeigt sich gleich die ganze Spielfreude und Vielfalt dieser Formation. Die Musik ist eine extrem gut gelungene, gut gelaunte und groovige Mixtur aus Jazz, Gypsy, Folk, Musical und Pop, die vor allem eins macht: Spaß! Trompete, Mandoline und Akkordeon stechen als Klangfarben heraus, aber auch so mancher männlicher Background-Gesang; zusätzliche GastmusikerInnen an Violine, Viola, Cello usw. tragen weiter zur Klangfülle bei. Die umtriebige Sängerin Laura Winkler singt mit enorm wandlungsfähiger Stimme und scheint über unzählige Facetten zu verfügen. Als wär das alles nicht genug, bestechen die sechs mit augenzwinkernden Hooklines („You are like Tiramisu“), Rapeinlagen (Stephen Moult), summenden Chören und grandiosen Soli. „Viele Köche verderben den Brei“ stimmt hier definitiv nicht – diese Band schöpft aus ihren reichhaltigen Ideen und Zutaten und hat mit „Eat, drink…“ ein veritables Meisterwerk geschaffen.

MELODIVA CD Tipp März 2015