Sus Dungo

“Down The River“

Sus Dungo heißt die Band von sieben Musikerinnen aus Riga, die hier mit ihrem Zweitling erstmals eine Platte auf Englisch vorlegen. Von der lettischen Presse werden sie als die „jungen Frauen mit den Blumen in den Haaren und den grünen Herzen“ und als „Indiepop-Feen“ bezeichnet und mit Katzenjammer verglichen. Doch ihre Musik ist zarter und trotz des Einsatzes von rotziger E-Gitarre durchweg eher folkig und ruhiger als die der norwegischen Kolleginnen. Gleich der Opener ist ungewöhnlich; „Rānda Loul“ ist ein Instrumentalstück, das den Kreislauf des Lebens beschreibt, ein grandioser Track, der in den puren Sound der sieben talentierten Musikerinnen einführt. Das „Rock“-Instrumentarium Gitarre, Bass und Schlagzeug ergibt mit Harfe, Akkordeon und Flöte als wichtige Ingredienzen des bildreichen, poetischen Albums eine ungewöhnliche Mixtur. „Wolves“ klingt wie zu den besten Zeiten von Jethro Tull, Rock meets archaische Musik, das Gestern trifft auf Morgen. „Circles“ scheint vor Lebensfreude überzuschäumen, „Sailing The Same Way“ streift die 70er Jahre, beim hüpfigen „Pocket“ trifft Banjo auf Akkordeon, „No Roads“ ist der Hit mit ohrwurmverdächtigem Refrain. Ein lebendiges, charmantes Album mit ungewöhnlicher Instrumentierung.

MELODIVA CD Tipp Juli 2015

CD, 2015, 11 Tracks, Label: Beste!Unterhaltung

Mane Stelzer

22.07.2015