Come Shine
“Do Do That Voodoo“
Norwegen erweist sich immer wieder als musikalisches Überraschungsei. Bei vier Millionen Einwohnern kommen doch verflixt viele Jazzmusiker der unterschiedlichsten Stilrichtungen aus dem Land der Fjorde und Trolle. Es gibt aber neben experimentellen Leuten wie Nils Petter Molvaer, Eivind Aarset, Bugge Wesseltoft, Rebekka Bakken oder Terje Rypdal auch noch eher klassische Jazzgruppierungen. Come Shine ist eine von ihnen. Klassisches Klaviertrio plus Sängerin musizieren Standards. Live Maria Roggen ist hörbar von Ella Fitzgerald beeinflußt, ganz besonders erinnert wird man an die Queen of Swing beim Ella-Paradestück Youll Have To Swing It (Mr Paganini), wenn sie losscattet. Die Auswahl des Repertoires ist ziemlich apart, auch mit den Arrangements hat sich das Quartett sehr viel Mühe gegeben. Keiner der vier ist für sich betrachtet absolut überragend, aber als Quartett tritt dann der sogenannte synergetische Effekt ein, die vier sind ein starkes Team. Die Norweger aus dem Trondheimer Raum haben sich mit ihrer zweiten CD sicher in die Herzen der Zuhörer gespielt. Unklar bleibt allerdings der Titel der CD, denn von Voodoo findet sich dort keine Spur.
CD, 2002, 10 tracks, Label: Curling Legs / sunny moon
Angela Ballhorn09.10.2003