Anne Haight
“Different Places“
Die in Berlin lebende Singer-/Songwriterin Anne Haight veröffentlicht Ende 2010, nach vier vorangegangenen EP’s und zweieinhalbjähriger Produktionszeit, endlich ihr Debütalbum ‚Different Places‘. Stilistisch verankert ist Anne Haight’s Album im Folk, während man sich auch an Einflüssen von Acoustic Pop bis hin zu Country erfreuen darf. Die Platte lädt fristgerecht zur ungemütlichsten Zeit des Jahres zum gemütlichen Zuhören und ausgiebigen Träumen ein. Mit sparsam besetzten Gesangs- und Gitarrenarrangements singt und erzählt Anne Haight mit einer schweren Leichtigkeit von der Liebe: dem Verlieben, Lieben und Loslassen. Schwer sind, in Bezug auf die Stimmung, die melancholischen Melodien und Themen, leicht ist vor allem der Klang von Anne’s Kopfstimme und den melodisch höheren Gesangspassagen. Durch die dezente Untermalung der Streicher, der gefühlvollen Backing Vocals und dem Einsatz eines E-Bow’s, wird eine mal ausgelassen träumerische, mal melancholische und mal sphärische Atmosphäre geschaffen. Dabei erzeugt der E-Bow, mit seiner Funktion Töne von Gitarrensaiten elektrisch zu verstärken und die Schwingung auszuhalten, eine sehr schwebende und damit auch charakteristische Stimmung in Tracks wie z.B. ‚Black Box‘. Mit den Zeilen ‚Swimming in the Ocean‘ könnte man den vom E-Bow erzeugten Sound glatt als Walgesang interpretieren. Dichter gesetzte Bandarrangements wie im Opener ‚Sail away‘ kommen heller und poppiger daher. Mit Banjo wird in ‚Whispering Trees‘ ein Hauch von Country eingefangen. Das Album hat ein sehr unaufdringliches, melancholisches und warmes Timbre, welches sich konsequent durch alle Songs zieht. Mithilfe Anne’s bezaubernder Stimme, eingängigen Melodien und bildhaften Erzählungen, fällt es einem nicht wirklich schwer, den Alltag mal Alltag sein zu lassen und einfach nur bedingungslos zuzuhören.
CD, 2010, 10 Tracks, Label: Eigenvertrieb: www.annehaight.com
Caroline Fuchs14.11.2011