Souad Massi

“Deb (heart broken)“

Musikerinnen aus Algerien sind nicht gerade Massenware in deutschen Plattenläden. Gerade deshalb fällt Souad Massi mit ihrem zweiten Album auf und fasziniert sogleich mit ihrer Stimme und Songs, die alle ein Highlight sind. Woher kommt dieses Talent, jedes ihrer Stücke zu einem, ich möchte fast sagen, „Schlager“ werden zu lassen? Jedes Lied geht sofort unter die Haut und wird alle Fans der LiedermacherInnen-Kunst ergreifen. Ich jubiliere „innerlich“, endlich mal wieder, nach so langer Zeit kommt eine Musikerin aus Algerien und schafft es mit einer Mischung aus algerischen Wurzeln über andalusische Flamenco-Musik, Tablas aus Pakistan und cosmopolitischem Folk-Rock, die Liedermacher-Szene wieder aufstehen zu lassen. Eine unwiderstehliche Mischung aus wunderschönen Melodien, Texten, Arrangements und Stilen. Auf der Suche nach Einflüssen, die Souad Massis Musik geprägt haben, erkennen wir zunächst ihre algerischen Wurzeln. Nach einer klassischen Musikausbildung findet sie ihre Liebe im andalusischen Flamenco. Darüber hinaus entwickelt sie eine Leidenschaft zu vielen traditionellen arabischen Instrumenten. Diese Mischung beeinflussen ihre Songs. Angehaucht mit Nostalgie über die Vergangenheit, angetrieben von der Gegenwart und mit Hoffnung für die Zukunft. Eine wundervolle CD, die mich bei meinem Umzug in eine neue Wohnung begleitet hat. Ohne „sie“ konnte der Tag nicht beginnen. Und somit eine Empfehlung für jede, die neugierig auf Folkmusik mit algerischen Wurzeln ist.

CD, 2003, 12 Tracks, Label: Harmonia Mundi

Anita Rahm

01.10.2003