Daughter Of Swords

“Dawnbreaker“

Hatte in jüngster Vergangenheit jemand Blumen im Haar? Trug jemand Blumen in Shows? Vielleicht Daughter Of Swords. In süßen Performances und schönen Symbolismen. Und im Format traditionellen Liederschreibens. Im Katalog klassischer Songwritingtradition findet sich Kunstfertigkeit jeder Couleur und hier ist unversehens „Dawnbreaker“. Und klingt geziert, altklug und traditionalistisch. Wirkt substantiell. Bleibt im von mir ignorierten Mädchengezupfe vieler über 20-Somethings etwas auffällig. Gibt dabei Gelegenheit, an Gegensätze zwischen den Generationen zu erinnern und Konfliktthemen der Generation Y und Z zu erfassen. Generation Gap ist Realität in der Reihe Traditionalists/Silent Generation, Baby Boomers, Generation X, Millennials, Centennials. Letztere krähen und säuseln auch zu Gitarren in der Singer-Songwriterszene. Früher standen Sandy Denny, Peggy Seeger, Elizabeth Cotten, Vashti Bunyan, Karen Dalton, Loren Auerbach, Anne Briggs, JacquiMcShee, Melanie Safka auf Bühnen. Über Daughter Of Swords ist außer der tarot-inspirierten Künstler- und Bandbenennung, den Musikerinnennamen Alexandra Sauser-Monnig, Amelia Meath and Molly Sarlé samt Fellows und den Songnames noch nicht allzuviel bekanntgegeben. Sauser-Monnig ist älter als es scheint. Die Amerikanerin präsentiert sich mit Band musikalisch ausgeklügelt, stimmakrobatisch und wirksam. Die Musikerin ist damit in keiner College-Band mehr. Das war das Vorgänger-Projekt Mountain Man. Während eines Jobs auf einer Flower Farm. Doch die Musikszene ist keine rein idyllische Blumeninsel. Sie trägt auch schillernde Früchte des Zorns und der Exotik. Die Songs von“Dawnbreaker“ sind nicht nur oberflächlich hübsche Blüten in dekorativ changierendem Klang-Urwald.

CD, 2019, 10 Tracks, Label: Bella Union

Tina Karolina Stauner

23.07.2019