Like'm

Keine Frage, diese Mädels wollen nicht süß sein. Zwar ziert das Booklet fünf freundlich lächelnde junge Frauen, aber es haben sich auch etliche kleine Monster versammelt und das Titelbild zeigt ein eher grimmiges, behaartes Untier, das sehr scharfe Zähne im Unterkiefer hat. Und da sind Zeilen wie „I`m gonna hit ya/if you hurt my feelings/I’m gonna hit ya / if you drop me like a stone“ („Freak Out“) und der Song „Bluna“, der zur Revolution aufruft. Alles in allem beweisen die Damen aus Hockenheim mit ihrer ersten CD jedoch vor allem, dass sie ein weiches Herz und Rock im Blut haben. Und ein Händchen fürs Songwriting, an dem nahezu die gesamte Band mitwirkt, was den Songs einen jeweils unterschiedlichen Charakter verleiht und die CD so interessant macht. Neben schnelleren rockig-punkigen Nummern, die abgehen („Freak Out“, „Parallels“), gibt es Poppigeres („Then He Said“, „Good Times“) und melancholische Balladen („Untitled“) und jede Menge ohrwurmtaugliche Hooklines; die Lyrics ranken sich vor allem um die Facetten der unglücklichen Liebe, das Verlassen werden und die offenen Fragen, die zurück bleiben. Sängerin Melina Skoumpopulus verfügt über eine erstaunliche Präsenz und spannt den atmosphärischen Bogen mühelos, mal mit einem Hauch Hollywood-Girlie-Attitude, dann als Soul-Diva à la Joss Stone, schließlich als souveräne Rockerin und manchmal gesellt sich dann noch überraschend ein geshouteter Girl-Chor dazu. Kaum zu glauben, dass diese Mädels gerade erst Abitur machen! Dass die Lautstärke-Verhältnisse manchmal nicht ganz ausgewogen sind und die Keyboard-Sounds schon ein bisschen sehr retro klingen, kann dem wirklich gelungenen Erstling dieser sympathischen Band nichts anhaben. Man muss sie einfach „like’m“!