Kicca

„Choose A Color“ ist bereits das vierte Album der italienischen Sängerin und Texterin Kicca; arrangiert wurde es vor allem von dem Keyboarder Oscar Marchioni, mit dem sie seit 2004 zusammenarbeitet, sowie Gabin Lesueur, der einige Aufnahmen auf der Scheibe mit der genialen Rhythmus- und Bläsergruppe von Ben l’Oncle Soul unterlegt hat. Soviel zu den zweien, die einen „great job“ gemacht und akzentuierte und abwechslungsreiche Arrangements in bester Motown-Tradition geschrieben haben. Zu ihrem Instrumentarium gehören diverse legendäre Orgeln – Wurlitzer-, Clavinet, Philicorda und Hammond – die für den Retro-Sound sorgen. Der Hinhörer schlechthin ist aber Kicca’s ungewöhnliche Stimme und ihr charmanter Akzent (sie singt neben ihrer Muttersprache vornehmlich in Englisch). Es verwundert nicht, dass Vergleiche mit Amy Winehouse fallen, aber sie hat dennoch ihre ganz eigene Klangfarbe, die unverkennbar ist. Die meisten Songs sind groovy und gehen gehörig in die Beine, ob das bläserlastige „Domani“, die Ska-Perle „Mr Joe Black & Penny Moon“ (bitte mehr davon!) oder das extrem coole und funkige „It’s Gonna Be Love“, aber auch die langsameren Nummern wie „Prisoner In Your Bed“ sind spannungsgeladen und überzeugen dank Kicca’s souliger Stimme. Der Track „Robot Girl“ klingt gar James Bond tauglich. Der Kracher!

MELODIVA CD Tipp November 2014