Anna von Hausswolff
“Ceremony“
”Behind me, a woman begins to sniffle after just the first half-minute. It is, quite literally, so beautiful that it hurts”. Das schrieben die schwedischen Zeitungen nach einem Konzert der Göteborger Musikerin mit dem schönen Namen Anna Michaela Ebba Electra von Hausswolff aka Anna von Hausswolff. Erst 25jährig, veröffentlichte sie vor kurzem ihr zweites Album, das zu Recht den Titel „Ceremony“ trägt; episch, sphärisch, fast schon sakral anmutend und irgendwie magisch. Die Pianistin, Organistin und Sängerin scheint als Tochter eines Sounddesigners eher düstere, schwere und monumentale Klänge aufgeschnappt zu haben, so sehr durchzieht sich das durch ihre Kompositionen; nicht umsonst hieß das Debütalbum von 2010 „Singing From The Grave“ und auf „Cermony“ singt sie vom „Funeral For My Future Children“ und Songs, die „Deathbed“ oder „Epitaph Of Daniel“ heißen. Dennoch klingt ihre Musik eher spirituell und erhaben, als nach niederschmetternd-düsterem Gothic-Rock. Ihre glasklar-hohe, mädchenhafte Stimme, die an Joanna Newsom erinnert, findet in den tiefen Orgel-Drones und satten Beats einen grandiosen Kontrast. Überhaupt, die Kirchen-Orgel: so hat man sie wahrscheinlich noch nie gehört. Hier und da gesellt sich eine Gitarre dazu und spendet ein wenig Licht wie in „Liturgy Of Light“ oder „Sunrise“. „Zum Heulen schön“ eben.
MELODIVA CD Tipp September 2012
CD, 2012, 13 Tracks, Label: Kning Disk
Mane Stelzer05.10.2012