Case/Lang/Veirs

“Case/Lang/Veirs“

Fast zeitgleich zur Vinyl-Box „Truckdriver, Gladiator, Mule“ veröffentlichte Neko Case im Trio mit K. D. Lang und Laura Veirs die CD „Case/Lang/Veirs“. Manche bezeichnen dies einfach als schönen Dreampop. Ich jedenfalls verliere jedesmal das Interesse Neko Case zuzuhören, in welcher musikalischen Formation auch immer. Sie umhüllt mit hübschen Arrangements, dass ihre Lyrics teilweise nicht völlig und restlos überzeugend sind. Sie ist immer irgendwie mainstreamig poppig und ungeschönt folkig und mehr oder weniger kommerziell Americana zugleich. Sie ist eher Standard ihres Genres. Ich sehe Neko Case zunehmend kritisch und zwar seit Jahren, als ich ihr einmal im Konzert gegenüberstand. Sie wirkte eigentlich relativ oberflächlich, habgierig auf Erfolg abzielend. Schon immer gibt es diverse andere Songwriterinnen, an deren einzigartigen Fähigkeiten ich keinesfalls zweifle und worauf ich oft auch in Rezensionen hinweise. Von genanntem Trio ist die Songwriterin Kathryn Dawn Lang, die sich kurz K. D. Lang nennt und eigentlich mit kleinen Anfangsbuchstaben geschrieben wird, mit ihren eigenen Produktionen erwähnenswerter. Bei ihr hat Country in Verbindung mit Pop besonderes Flair. Die Kanadierin, die im Lauf ihres Lebens in diversen US-Städten wohnte und arbeitet, schreibt immer wieder bezaubernde Songs. Um noch Laura Veirs zu nennen: Ihr eigenes Songmaterial gehört zum ziemlich fein gesponnenen folkigen Popspektrum. Ihr Partner Tucker Martine fungierte als Produzent des Trios. Das Album „Case/Lang/Veirs „ist harmonischer Country-Folk-Pop, den als CD-Cover eine bunte Landschaftsfantasie des Malers Elliott Green ziert.

CD, 2016, 14 Tracks, Label: Anti

Tina Karolina Stauner

23.08.2016