Cinder Well
“Cadence“
Zwischen zwei Küsten bewegt sich die Sängerin, Multiinstrumentalistin und Texterin/Komponistin Amelia Baker aka Cinder Well. Geboren in Kalifornien und nun wohnhaft an der Westküste Irlands, verwebt sie in ihrem Folk Noir Themen sowie musikalische Einflüsse beider Kontinente zu einem ganz eigenen, mystischen Kosmos. In durchwegs langsamen, geradezu meditativen Liedern, sparsam begleitet von Akustikgitarre, Tasten, Rhythmusgruppe, Fiddle und Bratsche, nimmt sie uns, einer Schamanin gleich, mit in zauberische Zwischenreiche: Seeufer, Höhlen, mondbeschienene Wiesen, Wasserfälle sind die Szenarien, an denen sie sich mit einer Krähe unterhält oder die sagenhafte zweiköpfige Stute trifft. Oft sind die kryptischen Texte, gesungen mit klarer, gerader Stimme, mehr mit dem Gefühl als dem Verstand zu begreifen. Deutlich wird aber, dass sie sich nicht in Harmonie verliert, sondern immer wieder von der Natur und ihren Phänomenen, z.B. durch das Lied einer Amsel, gewarnt wird: „…did you hear the warning? Did you see the strange green light over the city this morning?“ („A Scorched Lament“). Schön, durchhörbar, „the dark side of the (Folk) mood“, sozusagen…
CD, 2023, 9 Tracks, Label: Free Dirt Records
Fee Kuhn06.09.2023