Di Grine Kuzine

“Berlin Wedding“

Berlin ist ein Schmelztigel. Nicht nur von Nationalitäten, sondern auch von verschiedenen Schichten und Generationen. Mit ihrer neuen CD „Berlin Wedding“ haben sich Di Grine Kuzine daran gemacht, diesem Überschäumen eine ethno-poppige Stimme zu geben. Das Rezept: Ständige Veränderung, ein 15 Tracks langes Huschen durch Balkan-Blech, Klezmer, Latin, Hiphop und nicht zuletzt Klassik. Und zwar nicht hintereinander, sondern überlagert! Bei dem Rap Onkel in Amerika hat sich die Band noch einen Gastmusiker zugelegt: Georgi Jorow, den Gitarristen der Ostberliner-Band City. Dennoch basiert die Musik stark auf den bulgarischen Wurzeln von Di Grine Kuzine, was besonders geheimnisvoll wirkt, wenn in dieser Sprache gesungen wird: Etwa im Titel „Dragi“. Da scheint Sängerin Alexandra Dimitroff ihre Berliner Görenhaftigkeit gegen eine damenhafte Melancholie einzutauschen. In der Besetzung einer Blaskapelle (Karel Komnatoff :Trompete, Max Hacker: Klarinette, Mr. Steve R. Lukanky: Tuba und die Sängerin am Akkordeon) ist der Band ein vielschichtiges, positives Album geglückt, das ein Stimmungsloch hinterlässt, wenn’s vorbei ist.

CD, 2006, 15 Tracks, www.kuzine.de, Label: Skycap Records

Angelika Calmez

23.03.2006