Susana Sawoff

Im Nachbarland Österreich wird sie seit ihrem Debüt „Wrapped Up In A Little Sigh“ 2012 als Jazz-Neuentdeckung gefeiert und war mehrfach schon für den „Amadeus“, den größten Preis der österreichischen Popularmusik, nominiert: Susana Sawoff. Die Singer-/Songwriterin, die sich am Piano selbst begleitet und im Trio mit Drummer Jörg Haberl und Kontrabassist Christian Wendt bereits zahlreiche ausverkaufte Konzerte in großen Teilen Europas gespielt hat, hat nun mit ihren „Badewannen-Ritualen“ ihr zweites Album vorgelegt. So intim und wohlig, wie die Schwarz-Weiß-Fotos der Handtuch-Turban tragenden Künstlerin auf Cover und Booklet anmuten, ist ihre Musik, sehr leichtfüßig und jazzig. In imaginären Zwiegesprächen singt sie von menschlichen Beziehungen, den Irrungen und Wirrungen der Liebe. Im Song „Salt“, der auf den Titel verweist, ist sie im bezaubernden Duett mit dem Isländer Helgi Jonsson zu hören (Lebenspartner und Bandkollege von Tina Dico), der in einigen Songs zärtliche Posaunenklänge beisteuert. Ein echter Hinhörer ist das Stück „After Winter Might Come Fall“, in dem sie über eine Beziehung singt, die sich in verschiedenen Zeitzonen abspielt: „The hands of our watches / run in different directions / when will they meet again“. Das Zeug zum Klassiker hat „Hold Me Through“. Keine Frage, dieses Album ist ein grandioses, sehr rundes Werk und Sawoff’s sanft schwingender, schöner Stimme möchte man ewig lauschen. Nicht nur erklärte Jamie Cullum oder Norah Jones Fans werden an diesem Album ihre Freude haben

MELODIVA CD Tipp Juli 2015