ThEESatisfaction

“Awe Naturale“

Es gibt Platten, die einfach zum richtigen Zeitpunkt kommen: ThEESatisfactions Debütalbum zum Beispiel, jedenfalls für die Rezensentin und bestimmt auch für viele andere. Denn gerade wollte besagte Rezensentin ein großes Lamento darüber anstimmen, wo denn bitteschön die Innovationen in HipHop, R’n’B und Soul bleiben – und schon kommen Stasia Irons und Catherine Harris-White aus Seattle herüber, um mit “Awe Naturale” nicht nur zu versöhnen, sondern völlig zu begeistern. „Feminista sci-fi funk ’n‘ immortal psych grooves from the Seattle twosome, for fans of Erykah Badu and Shabazz Palaces alike”, so steht´s im Presseinfo und trifft schon mal ganz gut, was ThEESatisfaction ausmacht. Man sollte noch erwähnen, dass „Awe Naturale“ stellenweise ätherisch und entrückt wirkt, gleichzeitig aber kraftvoll und geerdet. Das kriegen die beiden super hin, lässig und fast wie nebenbei. Dub, verschleppte Beats, repetitive Loops, zerhäckselte Jazzharmonien, latineske Bläser, Samples von Earth, Wind & Fire und Curtis Mayfield’scher Oldschool-Streetsoul und explizite Lyrics fügen sich zu einem organischen, pulsierenden Ganzen, das so vertraut wie unerhört neu klingt. Stasia und Cat kommen mit ihren Raps auf den Punkt und schwafeln nicht unnötig herum. Die Tracks haben prägnante Titel: „Bitch“, „Deeper“, „Sweat“, „God“. Bei „QueenS“ und dem absolut durchgedrehten „Needs“ will, nein, muss man aufspringen, tanzen und sich den großen, sexy Göttinnen aus Seattle hingeben.

CD, 2012, 13 Tracks, Label: Sub Pop

Christina Mohr

23.05.2012