Of Cabbages And Kings
“Aura“
Es war vor zwei Wochen beim Winterjazzfestival in Köln: Laura Totenhagen, Veronika Morscher und Rebekka Salomea Ziegler sangen vor mucksmäuschenstillem Publikum im vollbesetzten Studio des Stadtgartens. Auch ich war hin und weg von ihrem verzaubernden Konzert, ihren schönen Klangfarben und abwechslungsreichen Arrangements, ihrer anspruchsvollen Vokalkunst. Zu hören waren Stücke ihres Debütalbums „Aura“, auf der sie Sonette von William Shakespeare und ein Gedicht Bertolt Brechts vertonen, zwei Songs covern und eigene Stücke von Ziegler spielen, welche diese sonst mit ihrer Band Salomea performt. Alle vier (zur Band gehört auch noch Sabeth Pérez) arrangieren oder komponieren und sind so mit ihren Ideen auf der CD zu hören, was das Programm sehr kurzweilig macht. Dabei war es eine große Herausforderung für die vier, in einem gemeinsamen Sound zu verschmelzen: sie sind allesamt ausdrucksstarke Solosängerinnen mit eigenen Projekten, die sich im Vokalensemble des Bundesjazzorchesters kennengelernt haben. Seit 2015 feilen sie nun konzentriert an ihrem Programm. Das hat es in sich: Atem, der zu Groove wird, spoken word, Improvisiertes, warmer Harmoniegesang, Dissonanzen, klassische Klänge und Jazziges wechselt sich mit federleichten, von Morscher arrangierten Popsongs („Am I Still Facing Love“, „Overcome“, „Do Not As I Do“) ab, die das Zeug zum Hit haben und Gänsehaut herbeizaubern. Unwiderstehlich!
CD, 2018, 11 Tracks, Label: Klaeng Records
Mane Stelzer21.01.2019