Karin Park

“Apocalypse Pop“

Das neue, fünfte Album der Schwedin Karin Park beginnt rumpelig und laut – keine Frage, hier ist keine zarte Folkelfe zu hören, sondern eine Musikerin, die ihre Melancholie und Faszination für die dunklen Seiten des Lebens in einen kraftvollen Soundtrack packt. „Wenn man in Skandinavien lebt, macht man nun mal keinen Salsa“, erklärte die 36jährige Musikerin schlagfertig in einem Interview mit dem Rollingstone, warum Musik aus Skandinavien oftmals melancholisch daherkommt. Bei ihr gab es jedoch noch einen anderen Anlass: Von der Krebsdiagnose ihres Partners geschockt, warf sie ihre ursprünglichen Songideen für ihr neues Album über Bord und begann nochmal von vorn. „Wenn man tief und hart auf den Boden fällt, nimmt man von da echt interessante Sachen mit“, sagt sie sarkastisch. So geht es in ihrem Album vor allem um die Endlichkeit des Lebens und um die emotionalen Abgründe, denen sie sich ausgesetzt sah. Doch „Apocalypse Pop“ ist zwar ein überwiegend düsteres Album, aber auch ein hoffnungsvolles, wie ihr Song „Shine“ beweist. Hauptingredienzen ihres Depeche Mode-ähnlichen Sounds sind ihre Synthie-Layer und -klänge, treibende Beats, und ihre unverwechselbare, tiefe, immer ein bisschen entrückt wirkende Stimme. Den Abschluss bildet ein schönes Duett in Zusammenarbeit mit dem Duo Pandora Drive („Hurricane“). Abgründig, aber betörend.

MELODIVA CD Tipp April 2015

CD, 2015, 11 Tracks, Label: Oblivion

Mane Stelzer

11.05.2015