Surma

“Antwerpen“

Athmosphärische Melodien und vertrackte Rhythmen, zusammengebastelt mit einer Vielzahl herkömmlicher Instrumente und elektronischer Geräte, hat Surma zu avantgardistischem Sounddesign verdichtet. Die 22-jährige Débora Umbelino stammt aus Portugal und nahm in ihrer Heimatstadt Leiria das Album „Antwerpen“ auf. Jeden der Songs hat die Soundbastlerin mit einem Wort einer anderen Sprache benannt. Surma bezeichnet sich als Kosmopolitin. Surma ist eine afrikanische Sprache. Surma heißt ein äthiopisches Volk. Surrma ist ein Fluss in Indien und Bangladesch. Surma ist ein Monster aus den finnischen Mythen. Surma ist der Künstlername von Débora Umbelino. Sie ist ein verspieltes Monster. Sie ist ein neues Fabelwesen in einer Pop-Sphäre, in der sich ältere Gestalten wie Joanna Newsom und Björk tummeln. In ihr kosmisches Feeling integriert die fantasievolle Soundtüftlerin detailverliebt viele Stilmittel und experimentiert mit musikalischer Leichtigkeit munter durch die Gegend. Egal ob transnational oder kitschig. Sie fügte den Soundschichten ihre lieblich helle Gesangsstimme hinzu und möchte Friedlichkeit und Verbundenheit mit den Elementen transformieren. Das ist sehr nett. Sie verwendet dafür auch afrikanische Trommeln und sampelt ansonsten versponnen vor sich hin. Das ganze Projekt klingt etwas naiv und ist doch immerhin ein hübsches Hörspiel. Eine nuancenreiche Ambientwelt aus Pop-Elementen und Electronica. Ergänzend gibt es die erste Single „Maasai“.

CD, 2018, 10 Tracks, Label: Omnichord Record

Tina Karolina Stauner

10.04.2018