Dayna Kurtz
“Another Black Feather“
Amerika ist romantisch und geographisch gesehen ein Land der Weite. Es ist die Heimat der Klassiker in Literatur und Film zum Thema Road Trip. Und würde man ein Road Movie ganz ohne Bilder und nur mit Musik drehen, dann würde sich das anhören wie „Another Black Feather“. Dieses Album ist beredtes Zeugnis der Neugier und der Unruhe in Dayna Kurtz. Trotz allem erzählt es nicht nur vom Aufbruch („Nola“) und von der Reise („Venezuela“, „Another Black Feather“), sondern auch vom Ursprung („From The Buttom Up“) und vom Ankommen („Miracle“). Dabei liegen die Wurzeln tief im Süden. Das merkt man Stücken wie „Another Black Feather“ mit Verweisen auf Cajun und Zydeco an, aber auch den hymnischen Lobpreisungen der heiligen Musikstädte wie New Orleans („Nola“) und Austin. Genau wie im Leben, so musste Dayna Kurtz sich in der Musik zunächst auf Reisen begeben, um wie sie sagt Lieder zu komponieren, die ihr in späteren Jahren nicht peinlich sein werden. Auch deshalb ist „Another Black Feather“, das überwiegend aus Eigenkompositionen besteht, eine Art Heimkehr zu sich selbst. Nur zum Schluss, da lässt es sich Dayna Kurtz nicht nehmen, mit ihrer dunklen, erdigen Stimme auf ihre ganz eigene Art „All Over Again“ von Johnny Cash und „Hope Shell Be Happier“ von Bill Withers zu covern. Zusammen ergeben die Lieder auf „Another Black Feather“ trotz der vielfältigen Mischung aus Folk, Country, Blues, R&B und vielem anderem eine gelungene Musikreise. Beim „Showdown“ zieht Dayna Kurtz im neuen Kleid die großen Waffen und trifft.
CD, 2006, 11 Tracks, www.daynakurtz.com, Label: Munich Records
Nadine Hartung10.08.2006