Dead Can Dance
“Anastasis“
Hier wird die Rückkehr einer Legende gefeiert. Das 1981 in Melbourne gegründete Duo Dead Can Dance, Lisa Gerrard und Brendan Perry, das mit seinem Electro-Weltmusik-Gothikmix weltweit Millionen Platten verkauft und sich 1996 aufgelöst hat, meldet sich nach 16 Jahren Pause mit seinem unverwechselbaren Sound zurück! Der Titel ist Programm: „Anastasis“ bedeutet so viel wie „Wiederauferstehung“ im Griechischen, aber auch „zwischen zwei Zuständen“, bevor sich etwas regeneriert – wie die verblühten Sonnenblumen auf dem Cover des Albums. Und wie immer wird bei „DCD“ nicht gekleckert, sondern geklotzt. Sphärisch, majestätisch und imposant scheinen die beiden durch Raum und Zeit zu schweben, gleichermaßen luftig wie geerdet. Der Sound ist unglaublich, alles ist groß, ganze Welten umspannend. Wie schon bei ihren Vorgängeralben nutzen sie traditionelle Instrumente und Synthesizer, verbinden beides zu einem organischen Ganzen. Auch die Themen sind groß, die Texte handeln von kollektiver Amnesie, von Depression und der Langmut des Alters – wenn Perry singt. Seine Partnerin Gerrard singt in ihrer eigenen, lautmalerischen „Sprache“, hell und märchenhaft, was einen interessanten Kontrast zu seiner tiefen Stimme gibt. Die Fans sind ihnen auch mit diesem Album sicher, die Deutschlandtour war ohnehin binnen 14 Tagen ausverkauft.
MELODIVA CD Tipp August 2012
CD, 2012, 8 Tracks, Label: Pias Recordings
Mane Stelzer16.09.2012