Marilyn Mazur

Die Percussionistin Marilyn Mazur ist die erste Frau und die erste Dänin, die den renommierten Jazz Par Preis in Empfang nehmen durfte. Damit steht die durch ihre Zusammenarbeit mit Miles Davis und Jan Garbarek bekannt gewordene Drummerin in einer Reihe mit David Murray, Lee Konitz, Tommy Flanigan, Jim Hall und Chris Potter, der im Jahr 2000 den begehrten Preis erhielt. Nominiert war Marilyn Mazur schon des öfteren, jetzt liegt ihr Preisträgerkonzert, das sie in verschiedenen Besetzungen aufgenommen hat, vor. Mit ihrer Band Future Song konnte sie auch am letztjährigen Berliner JazzFest begeistern, die Besetzung mit Saxophonist Hans Ulrik, Sängerin Aina Kemanis, Gitarrist Eivind Aarset, Keyboarderin Elvira Plenar, Bassist Klavs Hovman, Drummer Audun Kleive sowie der Bandleaderin an einem Riesenberg von Percussionsinstrumenten ist absolut hörenswert. Die Stücke der Percussionistin haben einen sehr speziellen Charme, jede Komposition verbreitet durch den gekonnten Einsatz von Stimme, Sounds und Rhythmen eine ganz spezielle Stimmung. Die Band ist durch die langjährige Zusammenarbeit zusammengeschweißt und klingt einfach gut. Großorchestrale (Fusion-) -Klänge auf allerhöchstem Niveau. Doch Marilyn Mazur stellt sich nicht nur mit ihrer Band Future Song vor. Für das Preisträgerkonzert trat sie auch mit dem Frauen-Percussionsensemble „Percussion Paradise“ auf die Bühne. Glocken oder die Stimme von Josefine Cronholm sorgen dafür, daß in dieser rhythmisch spannenden Variante das Melodische nicht zu kurz kommt. Trompeter Palle Mikkelborg, Saxer Fredrik Lundin, Bassist Anders Jormin, Sängerin Josefine Cronholm und Mazur bilden die Jazzpar Soloists 2001. Diese Band klingt wieder ganz anders, und ebenfalls wieder ganz spannend. Wie auch „Future Song“ schlägt das Pendel hier zwischen sphärisch und losstürmend hin und her. Mazur betitelt ihre beiden CDs als „reflecting“ und „adventurous“ – wohl wahr, kann man da sagen, und einen allerherzlichsten Glückwunsch zum Jazzpar und zu dieser fabelhaften Produktion.