Thea Florea Quartett

“Afternoon’s Thrill“

„Nervenkitzel am Nachmittag“ so heißt die Übersetzung des neuen Albums von Thea Flora, mit dem sie ihren Einstand als Komponistin gibt. Der Titeltrack beginnt mit dem Thema, gespielt vom Saxophonisten Bernd Stoll, Katrin Zurborg übernimmt dann mit ihrer Gitarre, nach dem Saxophonsolo folgt ein Basssolo von Ralf Cetto, umrahmt und geführt vom Schlagzeug von Thea Florea. Der Titel ist eine gute Einstimmung und somit auch mein Anspieltipp auf die Stimmung, die das Quartett auf dieser Platte eingespielt hat. Thea Florea stammt aus Frankfurt und ist als Schlagzeugerin und Percussionistin neben ihrem eigenen Quartett in verschiedenen Stilrichtungen in diversen Ensembles und Orchestern unterwegs. Über ihre Wurzeln sagt sie selbst, dass diese im Bereich Jazz und Funk liegen. Sie hat in Mainz an der Musikhochschule klassische Percussion, in Frankfurt an der Musikhochschule Jazz-Drums und am Berklee College of Music in Boston Performance mit Hauptfach Drum-Set studiert. Auf ihrem Album „Afternoon’s Thrill“ sind bis auf die Coverversion von Joe Hendersons „Tetragon“ ausschließlich Eigenkompositionen von ihr. Wie wandlungsfähig das Quartett ist, zeigt es in Titeln wie „Brazilian Spirit“. Den Anfang macht das großartige Percussionsolo von Florea, das Saxophon übernimmt mit der Melodie, es folgt ein Gitarrensolo und der Kreis schließt sich wieder mit der vom Saxophon gespielten Tonfolge. Die Protagonist*innen sind gut aufeinander eingestimmt und bestimmen die zusammengestellten Titel mit ihren individuelle Charakteren. Alles fließt zusammen und stimmt auf einen ruhigen Abend ein. Etwas mehr Mut zum Aufwecken und Abweichen von Hauptstrom, zum Experimentieren hätte dem Album gut gestanden.

CD, 2018, 10 Tracks, Label: Calygram

Anja Klein

07.01.2019