Manou Gallo
“Afro Groove Queen“
Geboren in der kleinen Stadt Divo in der Elfenbeinküste zeigt Manou Gallo bereits in ihrer frühen Kindheit eine Obsession für Rhythmus und darf sogar bei Familienzeremonien trommeln. Klar, dass sie auch aus ihrem zweiten Instrument, dem Bass, ein perkussives macht. Sie tourt mit einer bekannten Band aus Abidjan und zieht 2003 nach Brüssel, um bei Zap Mama einzusteigen. Seitdem hat sie sich als Bandleaderin, Bassistin und Sängerin einen Namen gemacht. 2009 wurde ihr der MAMA Award (MTV Africa) als „beste Künstlerin“ der Elfenbeinküste verliehen. Doch als ihr die größten Bühnen offenstanden, erkrankte sie an Tinnitus. Obwohl sie auf einem Ohr fast taub war (und noch heute ist), blieb sie der Musik treu und nutzte eine jahrelange Konzertpause, um ihre Technik am Bass zu verfeinern. Schließlich wurde sie von der Basslegende Bootsy Collins im Internet entdeckt und für ihre 13 neuen Songs in sein Studio eingeladen. Auf vier ihrer Songs spielt er mit, weitere Gäste sind Mitglieder von Zap Mama, Manu Dibango, die Rapper Chuck D. und Aziza Love u.v.m. Das Album ist ein vor Energie strotzendes Feuerwerk aus Afrobeat, Funk, R’n’B, HipHop und Blues, ein Statement für Liebe, Freundschaft, Respekt und Frieden in verschiedenen Sprachen. Die Besetzung ist interessant: durch Gallos wandlungsfähiges Bassspiel werden meist nur Schlagzeug und Percussion benötigt, nur hin und wieder kommen Gitarren und Bläser mit hinzu. Auch die Gesänge grooven und liefern markante Hooks wie zu besten Zap Mama-Zeiten. Besonders eindrucksvoll ist das letzte Stück, in dem sie einen Einblick in ihre täglichen Ohrgeräuschen gibt.
CD, 2018, 13 Tracks, Label: Contre Jour
Mane Stelzer08.10.2018