Marie Dahl

Der erste Eindruck von Marie Dahl: Tolle Stimme, sehr emotional, weich natürlich, wandelbar. Ihr Vocal klingt selbstbewusst und sicher, eine Newcomerin, die genau weiß, was sie tut. Marie Dahl schreibt und singt ihre Popsongs selbst, lässt sich dabei aber mit wechselnder Instrumentierung begleiten. Ist doch selbstverständlich? Klar. Aber im Fall von „Adelaide And Hells Bridegroom“ besonders erwähnenswert. Das Huschen durch diverse Stile wie Folk, Rock oder Country charakterisiert nämlich das Debüt-Album der Dänin. Jeder Track für sich klingt melodisch fein ausgearbeitet, ihr zwischen brüchig und kräftig mäanderndes Vocal lässt wahrhaftig die Sinne erbeben. Insgesamt betrachtet schleicht sich aber leider der Eindruck ein, alle Songs schon einmal gehört zu haben. Musikalisch scheint die Künstlerin in der Klangsprache der 1980er stecken zu bleiben. So wird das Hörerlebnis auch mit gutem Willen zu einer irritierenden Zeitreise – wenigstens für jene mit gepflegtem Musikgedächtnis. Alle anderen können unbeschwert genießen.