Souad Massi

Souad Massi wurde am 23. August 1972 in Bab el Oued/Algier, Algerien, geboren, erlebte ihre ersten Banderfahrungen in einer Flamenco- und später in einer Hardrock-Band. Aufgrund der Zensur der fundamentalistischen Regierung in Algerien hatten es Bands schwer, die nicht in das offiziell vorgesehene Schema passten. Unter anderem aus diesem Grund entschied sich Souad Massi im Jahre 1999 nach Frankreich zu gehen.
Die Musik auf ihren Alben beinhaltet vielfältige Einflüsse, so ist neben arabisch-orientalischen Klängen auch andalusischer Flamenco, indischer Bollywood-Sound oder auch amerikanischer Folkrock zu hören. Textlich behandelt sie meist autobiografische Themen.
Das neue, live eingespielte Album gibt einen sehr guten Überblick über ihr bisheriges musikalisches Schaffen. Die Lieder stammen von allen drei früheren Alben. Darum fragte ich mich zunächst mal, ob sie den Erfolg ihrer Studio-Alben mit einer Live-CD steigern kann. Die Antwort ist: Oh ja, es ist ihr übervortrefflich gelungen.
Beim Hören sitze ich gedanklich in der ersten Reihe und beobachte die Musikerin, die vom Gitarristen Jean-Francois „Djaffar“ Kellner, dem Percussionisten Rabah „General Khalouni“ Khalfa und dem Loot- und Banjospieler Hamid Djouhri umgeben und begleitet wird. Ich tauche in gefühlvolle Klänge und Rhythmen ein. Im Gegensatz zu Studioaufnahmen bekommt die Musik durch ausgedehnte Soli der einzelnen MusikerInnen eine tiefere Farbe und eine intensivere Sprache. Jedes Instrument erzählt auf eine ganz eigene, fast märchenhafte Weise.
Das Quartett harmoniert hervorragend, es entsteht über die gesamte Länge des Albums eine wunderbare, beinahe schon magische Atmosphäre. Beim Solo des Percussionisten Rabah Khalfa hätte das Publikum vorher üben sollen, denn das Klatschen ist streckenweise völlig daneben.
Insgesamt ein wunderbares Album und ein Muss für alle Souad Massi Fans und die, die es jetzt noch werden.