Aziza Brahim

Aziza Brahim’s neues Album “Abbar El Hamada” (übersetzt „Durch die Hammada“) ist ein Plädoyer für Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden. Aufgewachsen in einer Art Niemandsland, in einem Flüchtlingscamp in der algerischen Wüste, wo Hunderttausende Sahrawi seit Jahrzehnten in menschenunwürdigen Bedingungen leben, später im Exil in Kuba und Spanien lebend, weiß die 39jährige Musikerin, wovon sie spricht, wenn sie von der rastlosen Suche nach Heimat singt. Mit ihrem Vorgängeralbum „Soutak“ (2014) führte sie drei Monate lang die World Music Charts Europe an, trat bei „Later With Jools Holland“ auf und tourte durch Europa. Für ihre dritte LP hat sie spanische und westafrikanische Musiker ins Studio eingeladen. „It is meant to be a diverse, powerful album where Sahrawi traditional rhythms (such as Asarbat and Sharaa) are mixed with drums and rhythms from West Africa (particularly Senegal) and of course Mediterranean sounds and rhythms also“, sagt sie selbst über das Album. Viel Percussion, E-Gitarren und Brahim’s wunderschöner Gesang sind die Hauptingredienzen dieses großartigen Soundtracks, eine Prise Tex-Mex, Blues und afrokubanische Musik reichern ihn zusätzlich an. Das Ergebnis ist ein sehr intensives, leidenschaftliches Statement für die Überwindung von Grenzen und Unterdrückung – um so wichtiger in einer Zeit, in der überall in Europa neue Grenzen hochgezogen werden.

MELODIVA CD Tipp März 2016