Amélia Muge

“a monte“

Begriffe wie „Neuer Fado“ oder „Fado Fusion“ und die ewige Frage nach der legitimen Nachfolgerin von Malia Rodrigues beherrschen die Wahrnehmung portugiesischer Musik außerhalb Portugals, besonders wenn es sich um Sängerinnen handelt. AMÈLIA MUGE hingegen bewegt sich jenseits dieser eng gesteckten Grenzen und lässt das Klischee von volkstümlich, wehmütigen Fado hinter sich. Als Sängerin, Arrangeurin und Komponistin schafft sie ihre ganz eigene portugiesische Musik und als in Mosambik geborene Portugiesin ist ihre Kunst global ausgerichtet und nicht auf Portugal beschränkt. Eine abwechslungsreiche CD. Allerdings schade, dass ich nicht gleich alle Texte verstehe und die teilweise stichpunktartige Übersetzung ist in englisch. Die von AMÈLIA MUGE vertonten Texte von bekannten AutorInnen wie Fernando Pessoa, Laurie Anderson, José Saramago und Drummond de Adrade sind für sie keine Texte, sondern Stimmen, die sie beim Komponieren inspirieren. Es ist ihr gelungen, den Stimmen der AutorInnen einen großen Raum zu schaffen. Was, ich finde, eine geniale Idee ist.

CD, 2003, 18 Tracks, Label: Tropical Music

Anita Rahm

05.02.2003