Lisa Bassenge

“A Little Loving“

Beileid allen Jazzfans, die dieses Album versäumen! Denn die Berlinerin Lisa Bassenge setzt hier dem von Sängerinnen wie Norah Jones gepflegten Cross-Over-Trend zum Pop die Krone auf und singt sich in international konkurrenzfähige Gefilde. Ihre zwischen Lolita und Matrone ausdrucksstark pendelnde Stimme ist die optimale Besetzung für die zu einer Art Minimal-Pop gecoverten Songs von diversen Bands mit sehr unterschiedlichen Repertoires! Das für diese CD neu formierte Instrumental-Quartett aus Paul Kleber (Bass), Christoph Adams (Piano), Kai Brückner (Gitarren) und Andi Haberl (Drums) entfaltet allerdings vor allem beim Titel-Song, einer der beiden eigenen Tracks „A little loving“ bezaubernde Dynamik. Unter den Covernummern sei bei Overload vor Suchtgefahr gewarnt. Allein wegen der Kombination von dezentem Ethnogroove und der wirklich beeindruckenden Interpretation Lisa Bassenges lohnt sich das ganze Album. Andere Titel hätte sich die Band besser gespart: „In Between Days“ von The Cure verkommt in melancholisch-träger Stimmlage und biederen Harmonien eher zu einer schrägen Lachnummer, was die Qualität der übrigen 10 Tracks nur umso mehr heraushebt.

CD, 2006, 11 Tracks, www.lisa-bassenge.de, Label: Miner Music Records

Angelika Calmez

02.11.2006