Esperanza Spalding

“12 Little Spells“

Die Sängerin, Komponistin und Bassistin Esperanza Spalding hat schon viel erreicht in ihrem Leben, mit nur 20 Jahren war sie die jüngste Dozentin am renommierten Berklee College of Music und spielte u.a. bei der Nobelpreisverleihung für Barack Obama. Ihren ersten Grammy bekam sie bereits 2011 als „Best New Artist“ und erste*r Jazzmusiker*in überhaupt. Auf ihrer neuen CD „12 Little Spells“ lädt sie uns jetzt auf eine Reise in das Innere unseres Körpers ein. Jeder Region stellt sie ein Prinzip und eine Visualisation mit einem „Zauberspruch“ an die Seite, verbunden mit einer Einladung, sich mit den verschiedenen Prinzipien des Lebens auseinanderzusetzen und ihnen Aufmerksamkeit zu schenken, um Blockaden und innere Konflikte aufzulösen. „Touch In Mine (fingers)“ fordert z.B. auf, mehr Fingerspitzengefühl zu entwickeln, „Longing Deep Down (abdominal portal)“ will die Angst überwinden, tief in innere Zustände von „Schuld, Scham, Einsamkeit und Verlangen“ einzutauchen. „All Limbs Are (arms)“ richtet sich an Menschen, die unter dem Gefühl der Vaterlosigkeit leiden. Genial auch: „Dancing The Animal (mind)“ das unser “Hamsterrad” unterbrechen soll, dem wir durch die Nutzung der Social Media ausgesetzt sind. Wie von Spalding nicht anders zu erwarten, ist die Musik, in die sie ihre Sprüche kleidet, komplex mit kunstvollen Arrangements und voller kurzweiliger Szenenwechsel. Spoken-word-Jazz als spiritueller Achtsamkeits-Trip, für den es keine Drogen braucht.

CD, 2019, 16 Tracks, Label: Concord Records

Mane Stelzer

23.06.2019