Jagun
“Transatlântico“
1995 unternahm die Sängerin Eva Jagun ihre erste Reise nach Rio de Janeiro, seitdem ist sie von Rhythmen und Sprache des Bossa Nova fasziniert. Gemeinsam mit dem Schweizer Musiker Manuel Zacek (g/b) bildet sie den Kern der Berliner Band Jagun und hat bereits zwei Alben mit ihm produziert, an denen auch viele brasilianische Musiker*innen beteiligt waren. Aber anders als bei den Vorgängeralben konnte die neue CD nicht mit einer Liveband im Studio umgesetzt werden – die Coronapandemie erforderte eine ganz neue Arbeitsweise via Filesharing. Sage und schreibe 40 Musiker*innen nahmen ihre Takes im Homestudio auf und schickten sie über die transatlantische Verbindung nach Berlin. Diese Produktionsweise ermöglichte es Jagun, jedem Song eine individuelle Besetzung zu geben und die Ingredienzen aus einer ungewöhnlichen Klangvielfalt zu wählen. Viele Songs sind von der brasilianischen Musikkultur und der blumig-metaphorischen Sprache des Bossa Nova inspiriert, es sind aber auch nicht minder schöne, folkigere Klänge zu hören („Coming Home“, „The Chance“, „I Wanna“). Eva Jagun singt auf Englisch, Brasilianisch und Deutsch von Abschieden, Entbehrungen, Sehnsucht und den vielen Facetten der Liebe. Ihre warme und weiche Stimme verleiht dem Soundtrack eine Unbeschwertheit, die wie geschaffen ist, einen lauen Sommerabend lang kleine Fluchten aus dem Alltag zu genießen.
CD, 2022, 12 Tracks, Label: Jagun Records
Mane Stelzer17.06.2022