Johanna Borchert
“Amniotic“
Um Urthemen kreist das neue Album der Pianistin, Sängerin und Komponistin Johanna Borchert: Schwangerschaft und Geburt, die Kraft des Mondes und den Rhythmus des Meeres. Es ist ihr erstes Konzeptalbum, angestoßen von einer Begegnung mit dem Produzenten Neill Cardinal Furio, der sie 2016 hochschwanger spielen sah und ihr vorschlug, neun Songs über neun Monate im Bauch einer Mutter zu schreiben. Fünf Jahre nach dieser Begebenheit und schwanger mit dem zweiten Kind stellte Borchert mit ihm als Co-Produzenten ein solches Album fertig. „Amniotic“ (Fruchtwasser) ist intensiv und kontemplativ, Borchert führt uns mit ihrer charakteristischen tiefen Stimme von der kleinen Welt des Mutterleibs bis ins unendliche Weltall. Auf den 12 neuen Songs sind außerdem ihre Lieblingsmusiker (Schlagzeuger Peter Bruun, Bassist Simon Toldam, Gitarrist Mika Forsling) aus Kopenhagen zu hören, mit denen sie alles live und mit wenigen Overdubs aufgenommen hat. „Improvisation am Klavier ist meine große Leidenschaft, das Schreiben von Songs kam dann später dazu, weil ich immer mehr auch meine Stimme eingesetzt habe“, sagt Borchert. Ihre groß angelegten Kompositionen und Improskizzen spinnen eine Traumwelt, in der man sich gern verliert.
CD, 2022, 12 Tracks, Label: enja & yellowbird
Mane Stelzer09.06.2022