Von Fiffibar bis Katzentisch

Festivals im Oktober

Corona hat Künstler*innen für lange Zeit ins stille Kämmerlein gezwungen. Was sie dort Neues ausgetüftelt haben, sehen wir auch in diesem Festivalmonat, der pickepackevoll mit ausgefallenen Programmen, neuen Kollaborationen und Uraufführungen ist. Wie Großveranstaltungen (noch) sicherer werden können, will eine Machbarkeitsstudie in Niedersachsen mit Testkonzerten herausfinden – durch den Einsatz von Corona-Spürhunden…

01.10. – 04.12.2021 38. Nordhäuser Jazzfest

Der Jazzclub Nordhausen lädt auch dieses Jahr wieder zum Jazzfest nach Thüringen ein. Das Eröffnungskonzert bestreitet die Saxophonistin Stephanie Lottermoser (Foto), die in ihrem aktuellen Album ihre Eindrücke verarbeitet hat, nachdem sie Hamburg zu ihrer neuen Heimat gemacht hat. Der folgende Konzertabend steht im Zeichen von „REVOLUTION! – Jazzin‘ the Beatles“ und ist ein Geheimtipp nicht nur für Beatlesfans im Grenzland zwischen Jazz, Pop und experimenteller Musik, wenn Silke Gonska (Vocals), Frieder W. Bergner (Posaune, Tuba, Percussion, elektronische Instrumente) und Gastmusiker Wolfram Dix (perc) legendäres Liedgut verjazzen. Mit ihrem „afro-soul dancefloor roots-pimiento cumbia-libre“ Sound bringen dann eine Woche später Santa Machete um Frontfrau Julie Roman aus Frankreich das Publikum zum Hüftewackeln. Weitere Konzerte folgen. Infos

 

01. – 31.10.2021 Catalytic Sound Festival – live & gestreamed

Im Oktober finden an jedem Wochenende die Catalytic Sound Festivals – live und gestreamed – statt. Die Plattform Catalytic Sound wurde 2015 gegründet und bietet einem Kollektiv von ca. 30 kreativen Musiker*innen der Impro- und Experimental Music-Szene eine selbstbestimmte Vertriebsmöglichkeit. Die Minifestivals in Amsterdam, Rotterdam, Haarlem, Chicago, New York, Trondheim, Oslo, Washington D.C. und Wien featuren jeweils die lokale Impro-Musikszene. In den Niederlanden ist u.a. Ig Henneman am Start, in Wien Lisa Hofmaninger / Judith Schwarz, Susanna Gartmayer / Christof Kurzmann und Elisabeth Harnik / Tanja Feichtmair / Nina Polaschegg. In Chicago könnt ihr euch Macie Stewart, Ken Vandermark und Claire Rousay, Bonnie Jones, u.v.w. anschauen. Leider gibt es keine Liste mit allen Konzerten. Infos

 

01. – 31.10.2021 Wien im Rosenstolz

Eine Konzertreihe des Wienerliedes und der Wiener Musik – bunt und selbstbewusst! 2001 gegründet gilt das Festival rund um die Vielfalt der Wiener Musik mittlerweile in Wien und Österreich mit etwa 40 Künstler*innen und Ensembles als Biotop für wienerische Töne, Melodien und Rhythmen. Mit dabei sind Manuela Diem, Marie-Theres Stickler, Stippich & Stippich, Mischwerk, Bravour Schrammeln, Stubenfliege, Katharina Strasser, Erika Pluhar, Wiener Blond, Agnes Palmisano Trio, Natalie Ofenböck, u.v.a. Von Nuschin Vossoughi zu einer Zeit ins Leben gerufen, als speziell das Wienerlied als rührselige mit Todessehnsucht und Weinlaunigkeit etikettierte Musikrichtung in eine Ecke gedrängt war, initiiert Wien im Rosenstolz alljährlich neue Impulse in Richtung zukunftsweisender Wiener Musik. Impulse, die sich weiter entwickeln, verzweigen und über das Festival hinaus ihren Nachhall finden. Die Konzeption des Festivals ermöglicht in animierender Atmosphäre und einladender Aufmerksamkeit Spielraum für neue Gruppen, neue Formationen aus bestehenden Ensembles, Begegnungen verschiedener Generationen und – daraus resultierend – einen Nährboden für musikalische Interpretationen sowie Improvisationen aller Art. Wien im Rosenstolz im Theater am Spittelberg findet derzeit für einen Monat täglich im Oktober statt. Infos

 

01.10. – 14.11.2021 Enjoy Jazz Heidelberg u.a.

23. Festival für Jazz und Anderes – so kündigen die Veranstalter*innen des Enjoy Jazz Festivals in Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen ihr Programm an und machen dem Motto alle Ehre. Die Tatsache, dass die Macher*innen 2019 neben Jazzfest Berlin und Reeperbahnfestival die Keychange-Intiative unterzeichnet und sich damit selbst verpflichtet haben, sich für ein paritätisches Line-Up einzusetzen, führt zu einem erfreulichen vielfältigen Programm, das nur so gespickt ist mit female* Highlights: den Auftakt macht Multiinstrumentalistin Melanie Charles aus Brooklyn, die in ihrer Musik den Jazz mit Hip-Hop, Soul und Funk anreichert und ihr brandneues Album „Y’All Don’T (Really) Care About Black Women“ vorstellt. Die Französin Laura Perrudin (Foto: Christophe Charpenel) kommt mit elektronischen Effekten, elektrischer Harfe und Gesang und den großartigen Songs ihres neuen R’n’B-lastigen-Albums „Perspectives & Avatars“. „Black Sea Songs“ kommen vom Trio der türkischen Sängerin Sanem Kalfa, das Tania Giannouli Trio um die griechische Sängerin stellt mit Klavier, Trompete und Oud sein im November veröffentlichtes Album „In Fading Light“ vor. Eva Klesse gibt als diesjährige Preisträgerin des SWR-Jazzpreises mit ihrem Quartett plus special guest ihr Preisträgerkonzert. Eine spannungsgeladene Mischung aus Improvisationen und komponierten Stücken, die sich die beiden gegenseitig auf den Leib geschrieben haben, versprechen die Saxofonistin Angelika Niescier und der Pianist/Organist Alexander Hawkins. Das Trio un.procedure der Komponistin und Altsaxophonistin Cassie Kinoshi (seeed) feiert in Heidelberg Premiere und nimmt das Publikum mit „auf eine akustische Reise von früher Sci-Fi-Filmmusik bis hin zu spiralförmigen Krautrock-Passagen“. Die Schweizerin Sarah Chaksad stellt mit ihrem Septett das Album „Songlines“ vor, Lakecia Benjamin ihre CD „Pursuance: The Coltranes“, eine paritätische Verbeugung vor dem spirituellen Jazz von John und Alice Coltrane. Die mit Trompete, Cello, Bass und Perkussion originell besetzte Band von Jaimie Branch switched polystilistisch durch Free Jazz, Folk, Blues und afrikanische Sounds einer Mbira. Ungewöhnliche Erfahrungen verspricht die neue Reihe „Extreme Music“ mit dem Trio Mopcut, Ana Fosca & Nina de Heney u.a. Das 52. SWR NEWJazz Meeting hat die erst 23jährige, in New York lebende Vibrafonistin Sasha Berliner kuratiert. Außerdem dabei: Angel Bat Dawid, DJane Deena Abdelwahed, Alexandra Lehmler Quartett, Carmen McRae, Dionne Warwick, Sarah McCoy, Silje Nergaard, Linda May Han Oh, u.v.a. Mehr geht nicht! Infos

 

02. – 08.10.2021 Jazzwoche Hannover

Die 29. Ausgabe der Jazzwoche Hannover sollte bereits im Jahr 2020 stattfinden, musste jedoch pandemiebedingt abgesagt werden. Umso toller, wenn die Jazzwoche Hannover in diesem Jahr mit der Saxophonistin Angelika Niescier, der Schweizer Sängerin Lucia Cadotsch, LIUN + The Science Fiction Band, Clara Däubler (mit Spaces), Lizzy Scharnofske (mit dem Eike Wulfmeier Trio) und weiteren Acts stattfinden kann. Außerdem gibt es jede Menge Möglichkeiten zum Netzwerken bei der Stadtkonferenz Jazz der JMI Hannover oder bei der ZWAEM-Konferenz, die am 8. Oktober 2021 im Kulturzentrum Pavillon stattfindet. Gemeinsam wird an Themen der Branche gearbeitet: Community-Building, die Proberaumsituation in Hannover, die Situation der freischaffenden Musiker*innen in Hannover und wie das Berufsbild Musiker*in in Zukunft aussehen kann. Auf Frontalformate wird verzichtet, der Pavillon wird zum Coworking Space. Infos

 

02. – 09.10.2021 12. Generations Jazzfestival Frauenfeld (CH)

„Ein kriminell gutes Jazzfestival in der wunderschönen sanfthügelig-frühherbstlichen Schweizer Alpenvorlandschaft“, Frauenfeld verwandle sich „für eine Woche in eine Art pulsierendes East-Village“, schrieb einmal ein deutscher Journalist über das Generations Jazzfestival, das den Thurgauer Hauptort zum wahren Hotspot und Schweizer Jazzmekka verwandelt. Dabei ist der Name Programm: Während einer Woche arbeiten international renommierte Cracks in Masterclasses tagsüber mit ausgewählten jungen, talentierten Jazzmusiker*innen, abends finden in mehreren zu Clubs umfunktionierten Lokalen, im Casino und im Eisenwerk über 50 hochstehende Konzerte und Jam-Sessions generationenübergreifender Bands statt. Leider können in diesem Jahr coronabedingt nur Schweizer Student*innen am einwöchigen Masterclass Workshop teilnehmen, es gibt aber öffentliche Workshops bei freiem Eintritt, u.a. mit der Sängerin Josefine Lindstrand („Creativity and how to use improvisation when composing“). Beim Composer Project bekamen in diesem Jahr Guilia Bättig, Marina Sobyanina, u.a. einen Kompositionsauftrag. Neben Konzerten mit dem Nicole Johänntgen Quartett, Vula Viel (Foto), Julie Kjær 3 und solo, Speak Low, u.v.a. gibt es Jamsessions und Konzerten von jungen Künstler*innen aus der Region. Infos

 

03. – 09.10.2021 WDR Crossroads Festival Bonn

Wir sind begeistert, der WDR lädt vom 03. bis 09. Oktober 2021 zum Crossroads Festival mit 14 internationalen Acts in angenehmer Clubatmosphäre nach Bonn ein und da die Konzerte aufgezeichnet werden, können sie auch noch im Nachgang geschaut werden. Die Konzerte mit Steiner & Madlaina, Donna Blue, Shirley Holmes (Foto), April Art u.a. finden nach 3G-Regel und ohne Maskenpflicht in der Harmonie statt. Infos

 

04.10.2021 LADYJAM Köln

Am 4. Oktober lädt der Frauenmusikclub wieder zur LadyJam in die wunderbare FIFFI BAR in der Kölner Südstadt ein – der ersten seit der Pandemie! Zwischen Hunden und Cocktails findet hier jeden ersten Montag im Monat eine kleine Musiksession statt. Beginn 20 Uhr und der Eintritt ist frei (um Spenden für den Opener wird gebeten). Nach dem Opener – Martina Neschen (diesmal am Akkordeon) und mit Second Key – ist die Bühne frei für Musikerinnen. Anmeldungen bitte per Mail. Infos

 

07. – 09.10.2021 SONIC VISIONS Festival Reutlingen

Aufgrund der Coronakrise findet das Festival an zwei Terminen statt, die audio-visuellen Konzerte, Performances und Workshops wurden auf Herbst 2020 und Oktober 2021 verteilt. In diesem Herbst kommt ein viertägiges Festival mit drei Orchester-Uraufführungen, interdisziplinären Tanzperformances, einem Abend mit Mixed Performances und verschiedenen Workshops. Am 7.10. präsentiert das Orchester der Württembergischen Philharmonie Reutlingen drei Uraufführungen, u.a. mit Werken von Monika Roscher mit audiovisuellen Uraufführungen u.a. mit der Videokünstlerin Lea Brugnoli. Das interkulturelle und audiovisuelle Projekt TOZO KOMA bringt Künstler*innen aus Kinshasa wie Huguette Tolinga (Percussion) und Sophia Tshimbuka (E-Bass) mit Avantgarde Künstlern aus Baden-Württemberg zusammen, um eine gemeinsame Performance zwischen Musik und Video zu entwickeln. Die Berliner Künsterlinnenkompanie wonder&me der Schwestern Caroline und Katharina Wunderlich katapultieren das Publikum mit Ausschnitten ihrer multimedialen zeitgenössischen Tanzperformance EYE INSIDE ins Innere eines Menschen, wobei Videoart, Musik und Tanz als Künste bis auf winzigste Details miteinander verwoben werden. Infos

 

08.10. – 18.12.2021 24. Vokal Total München

Sicher ist: das 24. Vokal Total im Münchner Stadtteil Fürstenried wird stattfinden und den Ort zur A-Cappella-Hochburg werden lassen. Das Team von Spectaculum Mundi und alle Sänger*innen warten sehnlichst darauf, euch die neuesten, frischesten, vokalsten Leckerbissen zu servieren. Eingeladen ist z.B. der Münchener Pop-, Funk- und Jazzchor OstBahnGroove (Foto) unter der Leitung von Agnes Schlaghaufer. Er versteht sich als experimentierfreudiges Bandprojekt, das durch verstärkten Bass und Beatbox-Elementen die aktuellen Entwicklungen der internationalen A-Cappella-Szene aufgreift. Außerdem werden zwo3wir,  Quintense, baff!, das Berliner Quartett Gretchens Antwort, SoulFood Delight, Bye Maxene, VoicesIn Time, u.v.m. erwartet.  Infos

 

08.10. – 06.11.2021 Münsterlandfestival

Das Münsterland Festival präsentiert alle zwei Jahre Musik und Kunst an tollen Veranstaltungsorten im Münsterland. Es sucht sich stets besondere Orte aus – historische Wasserschlösser etwa, ehemalige Industriebrachen, Ausstellungshallen, Standorte von Kunstvereinen sowie spezielle Konzertsäle oder Theater. Der musikalische Fokus liegt auf Jazz, Pop, Traditional und Klassik und wird ergänzt durch Ausstellungen, Dialogveranstaltungen und Exkursionen. Die diesjährige Ausgabe präsentiert sich unter dem Motto „Alpenklänge ohne Höhenmeter“ mit mehr als 40 Veranstaltungen vom 8. Oktober bis zum 6. November, dieses Mal mit Österreich als Gastland. Festival-Fans können sich nicht nur auf Kulturgenuss aus Österreich freuen, sondern auch auf bleibende Eindrücke aus der Schlösser- und Burgenregion Münsterland. Mit dem Radio.String.Quartet, Avec, Lylit, dem Trio Paier-Valcic-Preinfalk, dem Duo Sinfonia de Carnaval, dem Trio Kalnein López Schwarz, Elis Noa u.v.m. Infos

 

08. – 17.10.2021 Internationales Jazzfestival EBE-JAZZ Ebersberg/Grafing

2021 geht EBE-JAZZ, das internationale Jazzfestival in Ebersberg & Grafing, in die vierte Runde. Es verspricht wieder etliche Überraschungen und ein Programm, das die Grenzen des Genres sprengt und den Jazz auch aus ungewohnten Blickwinkeln beleuchtet: Beim Jazz-Talk oder der Konzert-Lesung, literarisch, visuell oder filmographisch, in Form von Workshops oder speziellen Veranstaltungen für die Kleinen. Stilistische Vielfalt, außergewöhnliche Acts und die familiäre Atmosphäre zeichnen das Festival aus. Den Anfang machen die Lines for Ladies – A Portrait of Sheila 2021 mit Sheila Jordan, Sabine Kühlich und Anne Czichowsky am Gesang, Laia Genc (voc/p) und Lindy Huppertsberg (b/voc) (Foto: Nadine Targiel). Stefanie Boltz & Christian Wegscheider bestreiten als Jazzbaby! den Abend „A Tamed Tiger’s Roar“. Die ENJA Label Night präsentiert das Trio der Pianistin Anke Helfrich mit dem Saxophonisten Johannes Enders und Trompeter und Flügelhornist Franco Ambrosetti. Die griechischen Musiker*innen Sotiria Kollia und Christos Anastasiadis bestreiten eine Jazz-Matinée. Außerdem gibt es Workshops, Jam Sessions, Lesungen und Filme. Infos

 

11. – 16.10.2021 Week Of Surprise Köln

Die eigentlich als Überraschungsnacht bekannte Veranstaltung findet in diesem Jahr coronabedingt als sechstägiges Festival „Week Of Surprise“ statt. Das Festival soll vom 11. bis zum 16. Oktober im Stadtgarten, im Klub JAKI, der Christuskirche und der Galerie Martin Kaiser über die Bühne gehen und bietet musikalische Überraschungen, Abwege, Oasen und Entdeckungen. Das Programm konzentriert sich auf Nischen der europäischen Musiklandschaft, lokale Projekte und neue Kollaborationen. Mit dabei ist unter anderem das Vokalensemble Of Cabbages And Kings (Foto: Benjamin Tarp), außerdem kommt es zu zahlreichen Duobegegnungen: die Sängerin Sofia Jernberg trifft auf den Pianisten Alexander Hawkins, Gitarrist Stian Westerhus spielt mit der Vokalartistin Maja Ratkje, Saxofonistin Lotte Anker steht mit dem Gitarristen Fred Frith auf der Bühne u.a. Infos

 

12. – 18.10.2021 29. Jazzfest Kassel

Im Herbst veranstaltet der Jazzverein alljährlich ein Jazzfestival, die diesjährige Ausgabe des Jazzfestes Kassel findet zum 29. Mal und in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern Kulturzentrum Schlachthof, Dock4, Staatstheater Kassel und Theaterstübchen statt. Neben traditionellem Jazz sind immer wieder ungewöhnliche Besetzungen zu erleben und neue Klänge zu hören. Das erste Konzert bestreitet Olivia Trummer in einem Soloprogramm, neben Eigenkompositionen werden einige ihrer Lieblingssongs von Großmeistern wie Stevie Wonder, George Gershwin oder Burt Bacharach zu hören sein. Die Masha Bijlsma Band (NL) feat. Bart van Lier / Paul Heller präsentiert mit “For Love of Abbey eine Hommage an die Jazzsängerin Abbey Lincoln (1930 – 2010), u.a. Infos

 

14.10. – 14.11.2021 Nacht der Gitarren Tour

Bei der „Nacht der Gitarren“-Tour gehen die vier faszinierenden Gitarrenvirtuos*innen – u.a. die Jazzgitarristin Eleonora Strino aus Italien und die klassische Konzertgitarristin Stephanie Jones aus Australien – gemeinsam auf Tour durch Deutschland und die Niederlande. Zusätzlich zu den Soloperformances werden an jedem Abend Stücke im Duo und als Quartett präsentiert. Infos

 

14. – 17.10.2021 Jazz & The City Salzburg

Ein Blind-Date mit der Stadt Salzburg! Was seit 20 Jahren selbstverständlich scheint, ist in Zeiten wie diesen schwer vorstellbar: 25.000 Festivalbesucher*innen, volle Hotels und Restaurants, überall improvisierte Musik, Konzerte mit ganz viel Nähe und Intimität oder in großen Sälen tanzende und feiernde Menschen. Doch Jazzfestival geht spielerisch mit der Situation um und hat ein adaptiertes Konzept entwickelt, das größtmögliche Freiheit gibt und neue performative Formate erprobt: offen, spontan und flexibel – indoor wie outdoor. Mit dabei sind z.B. Monika Roschers Trio TMT xplosif und das Duo Jazzbaby von Christian Wegscheider (p, acc) und Stefanie Boltz (voc). Bei June in October (Foto: Georg Buxhofer) gibt es weder Klavier- noch Gitarrenakkorde, keine Bläser und auch kein Schlagzeug. Stattdessen setzt die Bassistin Judith Ferstl (chuffDRONE) auf eine Besetzung nahe am klassischen Streichtrio – plus Sängerin Lucia Lena samt Mini-Synthesizer. Julia Hülsmann kommt mit ihrem Trio Hülsmann / Wogram / Dell und steht im Duo mit Christopher Dell am Vibraphon auf der Bühne. Die Kölner Saxophonistin Angelika Niescier präsentiert mit Eva Fillipo/voc, Shannon Barnett/pos u.a. ihren ganz eigenen Kommentar zu Beethoven. „Vergnügen mit Tiefgang“ verspricht das um einen Schlagzeuger erweiterte Mamas-Kollektiv, außerdem werden La Nefera, Almut Kühne solo und mit ihrer Band How Noisy Are The Rooms, Chandra Rule in zwei Formationen, Lucy Railton & Kit Downes u.v.a. erwartet. Es gibt wieder die „Hidden Tracks“-Klangspaziergänge und Blind Dates mit unbekanntem Line-Up. Für Kiddies ist auch was dabei: die Jazz-Sängerin und Musik- und Tanzpädagogin Nane Frühstückl lädt zum Jazzkindergarten (4-7 J.) und zur Jazzwerkstatt (8-12 J.) ein; bei „Jazzkids: Front Row Backstage“ können 6-14jährige hinter die Kulissen schauen. Infos

 

15. – 20.10.2021 Female Voice of Afghanistan

Mit einer Woche voll Musik zeigen afghanische Musikerinnen*, dass sie sich ihre Stimme nicht verbieten lassen. Die Musikethnologin Yalda Yazdani und der Leiter der Zeitgenössischen Oper Berlin, Andreas Rochholl, waren im Juli 2021 nach Afghanistan gereist, um afghanische Sängerinnen zu proträtieren. Beide hatten bereits 2017 und 2018 das Festival „Female Voice Of Iran“ veranstaltet, die neue Ausgabe sollte nach diesem Vorbild auf die Beine gestellt werden, um ihnen internationales Gehör zu verschaffen. Dann kam die gewaltsame Machtübernahme durch die Taliban und nichts ist mehr, wie es vorher war. Umso wichtiger ist jetzt, dass das Festival nun trotzdem stattfindet: vom 15. bis 20. Oktober wird es als virtuelles Festival „Female Voice Of Aghanistan“ auf dem Youtube-Kanal der Zeitgenössischen Oper gestreamt. Seid dabei und lernt neun Sängerinnen, die aus verschiedenen biografischen und stilistischen Perspektiven ihre Gesangskunst beisteuern: Mashal Arman, Rouya Doost, Gulshan, Freshta Farokhi, Sumaia Karimi, Sadiqa Madadgar, Naria Nour, Wajiha Rastagar und Ghawgha Taban. Hier geht es zum Festivalstream. Infos
 

15.10.2021 Jever Songnight Osnabrück

Einmal im Monat findet die Jever Song Night statt und präsentiert „elektrisierende unplugged Live-Musik von Americana bis Zydeco“. Am 15.10. bringen Lorena Manz und Gerrit Witterhold als Wandering Souls ihren Acoustic Pop mit Einflüssen aus Country & Folk auf die Bühne der Lagerhalle Osnabrück. Außerdem sind die 23jährige Musikerin DANA u.a. mit von der Partie. Infos

 

16.10.2021 Katzentisch im Sozialpalast Münster

Ladies&Ladys – das erste offiziell sexistische* Musiklabel der Welt – laden zum „Katzentisch“ im Sozialpalast ein. Von 17:00 – 23:30 Uhr heizen diverse female* Acts aus NRW und Niedersachsen dem Publikum ein: mit dabei sind die Singer-/Songwriterin Kat Kit, Mina Schelpmeier, Elsa Johanna Mohr sowie Talie Piraza Kasimir. Zieht euch warm und wetterfest an, denn der Sozialpalast ist ein Garten im Herzen von Münster! Infos

 

20.10. – 21.11.2021 Jazztage Dresden

Das renommierte internationale Jazzfestival in Dresden mit Schwerpunkt Crossover findet jährlich immer im Herbst auf den schönsten Bühnen der sächsischen Landeshauptstadt statt. Eingeladen sind Tina Tandler & Band, Maria Markesini feat. Klazz Brothers, The Fitzgeralds, Chandra Rule & Sweet Emma Band, The Swingin‘ Hermlins, Ute Lemper, Jocelyn B. Smith, u.v.a. Barbara Dennerlein ist mit der Dresden Big Band dabei. Nach mehr als 40 Jahren kehren Sängerin Uschi Brüning und das Günther Fischer Quintett gemeinsam auf die Bühne zurück – die Grand Dame des Deutschen Jazz und der damalige Bandleader treten mit Wolfgang „Zicke“ Schneider am Schlagzeug, beinahe in Originalbesetzung auf. Am 27.10. kommt auch Yuliya Lonskaya aus Weißrussland u.a. auf ihrer „Nacht der Gitarren-Tour“ in Dresden vorbei. Um das Stattfinden der Konzerte möglichst gut einschätzen zu können, hat das Jazztage-Team auf der Homepage ein Ampelsystem eingeführt, das dem Publikum größtmögliche Sicherheit in Bezug auf das Stattfinden von Konzerten – und damit einen Hinweis zum Ticketkauf – geben soll. Die Jazztage bitten ihr Publikum in dieser Reservierungsstufe (Ampelfarbe Gelb) explizit um Reservierungen, um durch eine möglichst realistische Einschätzung des Publikumsinteresses – ohne sofortige Zahlungsverpflichtung – eine Verschiebung dieser Konzerte vermeiden zu können.
In der Konzertampel, zu finden auf der Startseite der Jazztage-Homepage auf jedem Konzertbild, ist das Stattfinden eines Konzertes bei Grün = Sicher, Gelb = Bitte um Ticketreservierungen und Orange = Unsicher.
Infos

 

24.10. – 13.11.2021 Ingolstädter Jazztage

Die diesjährigen Jazztage in Ingolstadt starten mit einem Kids-Programm und der Verleihung des Jazzförderpreises an die Sängerin Birgit Zinner, die am gleichen Abend mit einem Konzert das Festival eröffnet. Weitere Künstler*innen im Line-Up sind Judith Hill, Olivia Trummer Trio, Younee, Lisa Wahlandt Band, Anika Nilles, Rebekka Bakken und weitere. Infos

 

26. – 30.10.2021 NUEJAZZ Festival Nürnberg

Auch das diesjährige NuJazz Festival Nürnberg kann stattfinden, ist aber ein bisschen anders aufgestellt als sonst. Die Macher*innen haben entschieden, das Festival auf zwei Bühnen aufzuteilen und übertragen mit dem NUEJAZZ-Livestream die Konzerte in Ausschnitten ins Netz. Das Programm ist vielversprechend: zum einen wird mit Spannung The Breath (Foto: Duncan Elliott) erwartet, ein Duo, das aus der irischen Sängerin Ríoghnach („Riana“ ausgesprochen) Connolly und dem Gitarrist Stuart McCallum aus Manchester besteht. Die Musik von Connolly und McCallum verbindet Melodie-trunkene Balladen der irischen Folk-Music mit der harmonischen Emotionalität des Blues und der rhythmischen Komplexität des Jazz. SiEA präsentieren ihren „All female Avantgarde Pop“ und machen mit zweistimmigem Gesang, drei Bläserinnen, Effekten und geerdeten Heavy-Riffs ordentlich Druck. Lucia Cadotsch wird mit dem Londoner Pianist und Organist Kit Downes und seinem auch in Berlin lebenden Landsmann Phil Donkin am Bass die kammermusikalischen Aspekte und Kontexte von fremden und eigenen Songs erkunden. Die Band um die Trompeterin und Flügelhornistin Yazz Ahmed spielt mit Vibrafon und Rhythmusgruppe „Psychodelic Arabic Jazz“, Monika Roscher agiert mit ihrer Band TMT xplosif an der Schnittstelle von Jazz, Rock, Drone-Elektro, Pink Floyd und Techno. Das Hedvig Mollestad Trio ist mit rockendem Power-Jazz am Start, während das „Anchor Award“-Preisträger-Duo ÄTNA wohl eher was für Popfans ist. Infos

 

26. – 28.10.2021 Most Wanted: Music Berlin

Most Wanted: Music kehrt zurück nach 18 Monaten Pandemie und will einen Ausblick in eine neue Zukunft geben, die fairer und spannender ist, mehr Möglichkeiten bietet und in der Kunst das bekommt, was sie verdient. MW:M verspricht einen praktischen Austausch von Know-How und Ideen, erweitertes Networking, Talks, Workshops, Interviews, Liveperformances u.v.m. – das alles als Hybridevent, sodass auch Interessierte von außerhalb teilnehmen können. Am 27.10. berichten z.B. Jarii van Gohl und Wilhelmine in einem Artist Talk, wie sie die Pandemie als Chance genutzt haben und wie sie öffentliche Gelder zur Umsetzung dieser Vorhaben nutzen konnten. Beim Showcase-Event MW:M Live ist u.a. Olicía (Foto: Marlene Rahmann), das Bandprojekt der beiden Multiinstrumentalistinnen Fama M’Boup und Anna-Lucia Rupp mit von der Partie. Weitere Konzerte liefern Caxxianne, Joplyn, Joules the Fox & Joy Bogat, Kummerfeld, Terra, wasgehtchloe, WEZN u.a. Begleitet wird die Konferenz von der Verleihung des listen to berlin: Awards, einen Wirtschaftspreis, für den die Künstler*innenförderung von NEUSTART KULTUR, Landstreicher Konzerte und die Fachgruppe der Berliner Veranstaltungswirtschaft nominiert sind. Letztere ist ein Zusammenschluss von Veranstaltungsfirmen aller Sparten, der sich aktiv in aktuelle politische Geschehen einbringt und die Anliegen der Berliner Musik- und Kulturwirtschaft repräsentiert. Durch ihre Aktivitäten hat die Fachgruppe vielen Unternehmen und Selbstständigen durch die bittere Coronakrise geholfen und tut dies weiterhin. Infos

 

28. – 31.10.2021 52. Deutsches Jazzfestival Frankfurt

Das geplante Eröffnungskonzert mit Jazzmeia Horn muss leider ausfallen, alle Konzerte ihrer Europatournee wurden coronabedingt abgesagt. Trotzdem ist das Deutsche Jazzfestival wieder einen Besuch wert, nicht zuletzt, weil Lucia Cadotsch ihr „Spek Low“-Programm auffährt und Of Cabbages And Kings ein Zusatzkonzert im Mousonturm geben. Ansonsten finden die Konzerte im hr-Sendesaal, Funkhaus am Dornbusch statt und werden zum Teil auch live auf hr2.de, Youtube und Facebook gestreamt. Die Konzertabende im hr-Sendesaal werden live in hr2-kultur übertragen. Infos

 

29.10. – 06.11.2021 Wuppertaler Jazzmeeting

Im vergangenen Herbst musste das Wuppertaler Jazzmeeting wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden, aber in diesem Jahr gehen sie mit dem Motto „Let’s work together“ an den Start, um mit dem Programm und dem Jazzmeeting ein Zeichen gegen Rechtspopulismus, Rassismus und Ausgrenzung und für Demokratie und Toleranz zu setzen. An verschiedenen Orten und Spielstätten in Wuppertal spielen About Aphrodite um die Theremin-Spielerin Gilda Razani, Tokunbo, Inga Eichler und weitere Musiker*innen auf. Eine eigens für das Festival kreierte Wuppertaler Besetzung mit dem Didgeridoospieler und Sufimusiker Marvin Dillmann (u. a. Arijit Singh und Yaniv d’Or & Ensemble NAYA), dem Pianisten Daniel Bark und Salome Amend (Percussion/Electronics) eröffnet den Konzertabend am 5.11. Im Anschluss präsentiert Rebecca Trescher mit ihrem Tentett das neue Album „Paris Zyklus – The Spirit of the Streets“. Infos

 

29. – 31.10.2021 Offen für Veränderung Frankfurt

Das Offene Haus der Kulturen in Frankfurt geht in die Umsetzungsphase. Aus diesem Anlass laden die Macher*innen vom 28. bis 31. Oktober gemeinsam mit der Kulturinitiative am Main, VirusMusik, dem VirusMusikRadio, dem HoRsT und vielen weiteren Initiativen zu einem mehrtägigen Kultur-Festival auf den Campus Bockenheim mit Konzerten, Projektionen und Installationen. Im Rahmen einer Offenen Agora diskutieren zudem namhafte Gäste über die inhaltliche Ausrichtung des hier entstehenden soziokulturellen Zentrums, das den Nukleus des zukünftigen Kulturcampus bilden wird. Höhepunkt des fünftägigen Festivals ist eine Kunstaktion, bei der das Gebäude zunächst zum Verschwinden gebracht wird, nur um dann – falls alles klappt – auf dem Kopf stehend wieder aufzutauchen. Ein Höhepunkt ist der Samstag, 30. Oktober, an dem auf einer großen, von der Kulturinitiative am Main und Virus Musik Radio bespielten Bühne auf dem Außengelände des Campus verschiedene Live-Bands und Kleinkünstler*innen auftreten werden. Mit dabei sind u.a. Gwen Dolyn & Toyboys und Maly macht Musik, ab 22 Uhr stehen bei „Party & politics“ Frauen*hinter den Decks: Kadda – VivLaVulv/Clit*Za. Es gibt Workshops, Diskussionen, Spiele, eine Licht- und Feuershow u.v.m. Das Festival bildet den Auftakt einer großangelegten Kampagne, die der Unterstützerkreis des Offenen Haus der Kulturen mit der Berliner Agentur Ballhaus West konzipiert hat. Dabei geht es darum, aus der Frankfurter Stadtgesellschaft heraus die Notwendigkeit eines Offenen Hauses zu unterstreichen. Infos
 
Mehr zur Machbarkeitsstudie „Back to culture“ hier.
 
(Titelbild Fiffi Bar Köln: meinesuedstadt.de)
Autorin: Mane Stelzer

28.09.2021