Emma Donovan

“Crossover“

Ein wuchtiges Soulalbum kommt dieser Tage von der indigenen Sängerin und Songwriterin Emma Donovan aus Australien, die mit der Band „The Putbacks“ ihre zweite CD veröffentlicht hat. Ein Album, das von ihrer warmen, voluminösen Stimme getragen wird und mit klassischem, amerikanischem Soul und Blues besticht, aber auch ihre traditionelle Musikkultur hineinwebt („Yarian Mitji“, „Warrell Creek Song“). In ihren 9 Songs taucht Donovan in die Geschichte ihrer Familie und ihre eigene Kindheit ein, in der Musik eine große Rolle spielte. Bereits im Alter von sieben Jahren begann sie, in der Band „The Donovans“ der Familie ihrer Mutter zu singen, die zum Volk der Gumbaynggirr in New South Wales gehört. Sie sang, immer von ihrer Mutter begleitet und unterstützt, auch in der Kirche, bei Community-Veranstaltungen und in Talentshows. 2000 gründete sie ihre A Cappella-Gruppe The Stiff Gins, danach folgten ein Soloalbum und eine EP. 2007 wurde sie Teil der „The Black Arm Band“, die die Widerstandsbewegung der Aboriginies musikalisch in Szene setzte und den Startschuss für eine neue Generation indigener Sänger*innen gab. 2015 lernte sie Musiker der Band The Putbacks kennen und gab mit ihnen ihr Debüt „Dawn“ heraus. Mit ihrem neuen Album setzt sich die erfolgreiche Zusammenarbeit fort, unterstützt vom Hiatus Kaiyote-Producer Paul Bender. Ein dunkel-schöner, berührender und gleichzeitig cooler Herbst-Soundtrack, an dem ich mich nicht satthören kann.

CD, 2020, 9 Tracks, Label: Hopestreet Rec.

Mane Stelzer

24.11.2020