Eva Kess
“Sternschnuppen“
Der Zauber der Sternschnuppen besteht ja gerade in deren Vergänglichkeit. Man freut sich, wenn man einen flüchtigen Blick auf sie erhascht, im Wissen, dass der Moment gleich wieder vorbei ist. Zum Glück hat die Jazzkontrabassistin Eva Kess mit ihrem neusten, vierten Werk ein bleibendes geschaffen. Es ist das Ergebnis ihres 2017 begonnenen Masterstudiums „Composition and Theory“ in Bern, das sie im letzten Sommer mit dem Projekt „Sternschnuppen“ abgeschlossen hat. Die Besetzung auf dem neuen Album ist ungewöhnlich: ein Pianotrio trifft auf ein Streichquartett, Jazz auf klassische und brasilianische Musik. Letztere sind wohl noch Teil ihrer Lebenserinnerungen, denn sie verbrachte einen Teil ihrer frühen Kindheit in Südbrasilien und nahm zwölf Jahre klassischen Klavier- und Ballettunterricht, bevor sie sich dem Kontrabass widmete. Ganz natürlich greifen die an sich so verschiedenen Genres ineinander und verbinden sich scheinbar mühelos zu einer neuen, interessanten Sprache. „Meine Sichtweise auf Musik bewegt sich jenseits von Genregrenzen. Ich nehme Musik als Musik wahr“, erklärt sie. Und die Presse ist begeistert: „Bei diesen Sternschnuppen bleibt kein Wunsch offen“, freut sich die Zeitschrift Jazzthing. Ihre CD-Release Tour kann Ende Mai eventuell nicht stattfinden.
CD, 2020, 9 Tracks
Mane Stelzer01.05.2020