Terri Lyne Carrington
“Waiting Game“
„Eine gelungene Kampfansage mit dem Hashtag #jazzwithoutpatriarchy“, begeistert sich die Zeitschrift Jazzthing über das neue Album der Schlagzeugerin und Produzentin Terri Lyne Carrington „Waiting Game“. Die Grammygewinnerin leitet am renommierten Berklee College in Boston das Institut für Jazz and Gender Justice, jetzt setzt sie mit ihrer neuen, sechsköpfigen Band Social Science ein klares politisches Statement. Am Tag nach der amerikanischen Präsidentschaftswahl schrieb sie den Text zum Titelsong des Albums. Kurz darauf gründete sie mit dem Pianisten Aaron Parks und dem Gitarristen Matthew Stevens eine neue Band. Im eindrucksvollen Opener geht es um das amerikanische Strafvollzugssystem, „Bells (Ring Loudly)“ thematisiert Polizeigewalt, “Pray the Gay Away” Homophobie. Voller aufgestauter Energie, ein bisschen bedrohlich, kreuzen die fünfzehn Tracks Jazz mit HipHop und R’n’B und Spoken words mit Gesang. Auf CD 1 lässt sie Künstler*innen wie Rapsody, Debo Ray, Meshell Ndegeocello und Maimouna Youssef zu Wort kommen. Auf “No Justice (for Political Prisoners)” sind zudem Audiosamples von Bürgerrechtler*innen und Aktivist*innen wie Assata Shakur, Angela Davis und Mumia Abu Jamal zu hören. Die zweite CD enthält eine vierteilige, rein instrumentale Improsuite mit Namen „Dreams And Desperate Measures“ (auf Deutsch: Träume und Verzweiflungstaten), an der u.a. Esperanza Spalding mitgewirkt hat.
Doppel-CD, 2019, 11 + 4 Tracks, Label: Motéma Music
Mane Stelzer26.12.2019