Chrissie Hynde
“Valve Bone Woe“
Eine Rocksängerin singt Jazz – stark vereinfacht erklärt das, was die Leadsängerin der Pretenders auf ihrem neuen Album anstellt. Denn sie hat zwar kein Bedürfnis, sich in anderen Genres zu bewegen, aber „… eine kleine Schwäche für den Jazz. Ich beklage mich öfters darüber, dass in meinen Augen innerhalb der populären Musik heute nicht mehr so viel Wert auf gute Melodien gelegt wird. Dementsprechend wollte ich mich auf Melodien konzentrieren. Außerdem habe ich ein Faible für Coversongs. Mich fasziniert es, etwas zu singen, das ich selbst nicht geschrieben habe“. So nimmt sie sich mit ihrer herrlichen trägen, lasziven Stimme Kompositionen von anderen Songwritern aus Folk, Jazz und Klassik an und setzt sie mit einer innovativen Bigband – dem Valve Bone Woe Ensemble – im Studio neu in Szene (live übernahm z.B. das LA Philharmonic-Symphonieorchester wie am 14.09. beim BBC Proms In The Park-Festival im Londoner Hyde Park). Songs von Nick Drake, The Kinks, The Beach Boys, Frank Sinatra, Hoagy Carmichael, Charlie Mingus, John Coltrane, Ray Davies, Rogers & Hammerstein u.a. bekommen eine „Jazz-Dub“- Frischzellenkur verpasst, und es klingt, als hätte die Rockmusikerin nie etwas Anderes gemacht.
CD, 2019, 14 Tracks, Label: BMG
Mane Stelzer22.09.2019