Filmtipp: Khrustal (Crystal Swan)
Das Lichter Filmfest Frankfurt International zeigt am 28. März das Langfilm-Debüt der weißrussischen Regisseurin Darya Zhuk. Der fast ausschießlich weiblich produzierte Film (Drehbuch: Helga Landauer, Kamera: Carolina Costa), erzählt die Geschichte einer eigenwilligen jungen DJane. Evelinas Leidenschaft ist die Musik. Sie träumt davon, nach Chicago zu reisen und in der Geburtsstätte der House Music ganz groß rauszukommen. Doch der Weg dorthin ist steinig: Es gilt, ein Visum in die USA zu ergattern – ohne festen Job machen die Behörden es ihr nicht leicht. So führt sie ihr Fernweh unverhofft von ihrer Heimatstadt Minsk in das entlegene Dorf Khrustal. In der tiefsten Provinz angekommen, kommt alles anders als gedacht. Doch nicht alle wünschen ihr Gutes.
Khrustal besticht mit einer einnehmenden Protagonistin, die sich allein in einer grau-verschleierten Welt wiederfindet und unerschrocken ihren Träumen nachjagt. Die post-sowjetische Republik Belarus in der Findungsphase der 1990er Jahre bietet einen Handlungsort, der vor Geschichte und Bedeutungsschwere nur so zu strotzen scheint.
Darya Zhuks Langfilm-Debüt ist durch die Unterstützung von HessenFilm und Medien und der Frankfurter Produzentin Birgit Gernböck, sowie der Sound- Postproduktion durch die Frankfurter FunDeMental Studios eng mit der Rhein-Main Region verbunden.
Khrustal ist die erste Einreichung Weißrusslands bei den Academy Awards seit 1996. Die Russian Guild of Film Critics zeichnete den Film als Bestes Debüt aus, und das Milan Film Festival nominierte Khrustal als besten Spielfilm im „Internationalen Wettbewerb“.