Lula Wiles

“What Will We Do“

Sie klingt schon sagenhaft wie ein allwissendes Alterswerk, ist aber erst die zweite Platte von Lula Wiles. Und hört sich eigentlich viel zu schön an für die oberflächliche Welt. Gute alte amerikanische Werte in kleinen, aber überlegenen Songs. Mit feinen Gesangslinien und traumwandlerischen Arrangements. Lula Wiles ist eine junge Band und ihre Lieder sind aus einer alten Tradition. Aus dem Berklee College of Music in Bosten stammen so manche Folker, auch die Frauenband der neuen Generation Lula Wiles. Dreistimmig sind Isa Burke (Geige, Gitarre), Ellie Buckland (Geige, Gitarre) und Mali Obomsawin (Kontrabass). Beim Bluegrass Jamboree erzählten die Musikerinnen vergangenes Jahr aus ihrem Folk- und Countryleben „…that comes across a lot on stage in our live show, people always tell us, that we look like we like each other and sound like we like each other.“ Die netten Lula Wiles spielen einfache Lieder zu Drinks am Dinner-Table mit uns. Lyrics manchmal im Sommer angefangen und im Frühling fertig geworden. „…I think that really sums it up and the influence of traditional music is very clear… songs of love, loss and drinking… Good thing there are three notes in every chord“, sagen sie. Und analysieren Familiengeschichten und Entfremdungswelten. Erfahrungen von Herkömmlichem und Fortschritt, Zerstörung und Erneuerung, Kreation und Neuentdeckung. Beeinflusst vom legendären Woody Guthrie und auch von Elizabeth Cotten. In Konversation, Kollaboration und Kommunikation mit der Band produzierte das Album „What Will We Do“ Dan Cardinal. Manchmal wie Mitteilungen aus den Prärien der Fantasie eines „Nashville Man“. Lula Wiles und Songs mit Cowboys und Outlaws an der Cocktailtheke.

CD, 2019, 12 Tracks, Label: Smithsonian Folkways Recordings

Tina Karolina Stauner

25.03.2019